Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
DBU-Ausstellungen: Millionen-Grenze geknackt
Osnabrück/Melle (ots)
Lernorte mit Praxistipps: millionste Besucherin in einer DBU-Ausstellung
Sieben Wanderausstellungen in zehn Jahren: Interaktive Stationen motivieren zum Umweltschutz
Chemieunterricht mit Überraschung: Als millionste Besucherin einer DBU-Wanderausstellung begrüßte Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), heute Ann-Christin Pohlmann von der Ratsschule Melle. Sie besuchte mit ihren 25 Mitschülern aus der 8a und Lehrerin Mechthild Günther die laufende Schau "T-Shirts, Tüten und Tenside - Die Ausstellung zur Nachhaltigen Chemie" im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU. Gestern feierte sie noch ihren 14. Geburtstag, heute durfte sie sich nach dem zweistündigen Chemie-Programm mit Planspiel und Experimentierstationen über eine Recyclingtasche, T-Shirt und das Buch "Wie man aus 92 Elementen ein ganzes Universum macht" freuen. Brickwedde: "Wir sind stolz, dass wir mit unseren Ausstellungen so viele - besonders junge - Menschen erreichen. Damit leisten wir wichtige Bildungsarbeit zu mehr Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit."
Die Chemie-Ausstellung ist die siebte Wanderausstellung, die DBU und ZUK bisher zu wichtigen ökologischen Themen unserer Zeit entwickelt und umgesetzt haben. Bisher wurde um die Themen Biotechnologie, Energie, Naturschutz, Bionik, Wasser, Klimawandel und nachhaltige Chemie ein roter Faden gesponnen, um an Mitmach-Stationen die naturwissenschaftlich komplexen Themen anschaulich und verständlich zu erläutern. In der Regel in Osnabrück wird immer die neueste Ausstellung präsentiert. Anschließend gehen die Schauen fünf Jahre lang auf Wanderschaft durch Deutschland, Österreich und die Schweiz, bevor sie ihre finalen Standorte erreichen. Sogar im fremdsprachigen Ausland seien einzelne Exponate auf großes Interesse gestoßen. Sie wurden nachgebaut und übersetzt und tourten nun etwa durch Kasachstan.
Die erste DBU-Wanderausstellung wurde 2002 konzipiert, um DBU-geförderte Projekte bekannter zu machen. "Mittlerweile haben sich unsere Ausstellungen zu viel mehr Interaktion mit dem Besucher entwickelt", so Brickwedde. Sie würden von namhaften Museen ausgeliehen wie dem Museum König in Bonn oder dem Deutschen Technikmuseum in Berlin, stünden auf Großveranstaltungen wie Landesgartenschauen oder Kirchentagen, in Rathäusern und Firmen-Foyers - von Sylt bis nach Villingen-Schwenningen und vom Emsland bis nach Görlitz .
"Das ZUK und die DBU haben sich als Lernort für eine nachhaltige Entwicklung etabliert, weil sie mit den passenden Themen dazu einladen, den Unterricht auch mal aus dem Klassenzimmer hinaus zu verlagern", sagte Brickwedde. Es gebe eine enge Zusammenarbeit mit den Schulen aus der Region, beispielsweise durch einen Lehrerbeirat, der bei den Ausstellungskonzeptionen berate, damit die Inhalte in die aktuellen Lehrpläne passten. Mittlerweile werde zu jeder Ausstellung ein spezielles pädagogisches Begleitprogramm entwickelt. Die Ausstellungen sind als "Orte im Land der Ideen" und als "UN-Dekade-Projekte für eine nachhaltige Bildung" mehrfach ausgezeichnet worden.
Eine Vortragsreihe mit namhaften Referenten erweitere das Angebot für Erwachsene. Mit Abstand die meisten Besucher zählte bisher die 2006 eröffnete Ausstellung "Inspiration Natur - Patentwerkstatt Bionik" mit knapp 450.000 Besuchern. Aber die neueren Schauen wie "WasserWissen - die wunderbare Welt des Wassers" oder die "Klimawerkstatt - Umweltexperimente für Zukunftsforscher" seien auf einem ähnlich erfolgreichen Weg.
Brickwedde: "Mit den Ausstellungen wollen wir Impulse für Veränderungen im Alltag geben und einfache Lösungsstrategien aufzeigen." So wie mit Tipps für energiesparendes Waschen an der Station "Waschpulver-Station". Oder wie die "Klima-Theke" in der "Klimawerkstatt", an der Besucher sich einen Kassenbon ausdrucken können, um zu sehen, wie groß der Kohlendioxid-Ausstoß ist, wenn regionale Erdbeeren in der Saison gekauft werden gegenüber einem Einkauf von Erdbeeren aus Übersee im Winter.
Schülerin Ann-Christin Pohlmann war vom Unterricht der anderen Art äußerst angetan, denn Chemie gehört zu ihren Lieblingsfächern: "Es ist interessant, wo Chemie überall drinsteckt. Meine Klasse und ich waren sehr gespannt darauf zu erfahren, wie Chemie auch zum Umweltschutz beitragen kann." Vielleicht werden sie schon am kommenden Freitag Interessierten berichten, was sie gelernt haben. Denn dann veranstaltet die Ratsschule Melle ihr Schulfest mit einem Tag der Offenen Tür - auch mit chemischen Experimenten.
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