Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
"Einzigartigkeit der Wörlitzer Anlagen für zukünftige Generationen
bewahren"
Dendrologischer Atlas zum Gehölzbestand nach fünf Jahren
Forschungsarbeit übergeben - DBU-Fördersumme 220.000 Mark
Wörlitz / Osnabrück (ots)
"Wir wollen mit unseren Fördergeldern dazu beitragen, die Wörlitzer Anlagen als Kulturdenkmal von internationaler Bedeutung auch für kommende Generationen zu bewahren." Mit diesen Worten nahm Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, Freitag Abend den neuen Dendrologischen Atlas im Festsaal von Schloss Wörlitz von Dr. Thomas Weiss, Direktor der Kulturstiftung Dessau Wörlitz, entgegen. Schon Goethe habe in seinen Werken von der Schönheit des Wörlitzer Parks geschwärmt, dem heute ältesten erhaltenen Englischen Garten Kontinentaleuropas. Der wertvolle, zum Teil über 200 Jahre alte und artenreiche Gehölzbestand habe Fachleuten jedoch bereits seit Jahrzehnten Sorgen bereitet. Bisher habe die für eine erfolgreiche Bestandssicherung notwendige Kartierung gefehlt. Mithilfe der DBU-Förderung von 220.000 Mark sei es nun der Kulturstiftung gelungen, einen exakt vermessenen Plan der Anlagen zu erstellen, um daraus spätere baumpflegerische Maßnahmen abzuleiten.
"Bei Bauwerken ist es auch für Laien relativ einfach, Schäden zu bemerken. Anders ist dies bei Gehölzen. Hier erkennt oft nur ein Fachmann, wenn sie gefährdet sind", hob Brickwedde die Bedeutung des Atlasses hervor. Um das homogene Bild der Architektur und Gartenarchitektur rund um das Wörlitzer Schloss zu erhalten, sei es wichtig, den Zustand und das Alter der Pflanzen zu kennen, um gegebenenfalls erhaltende Maßnahmen zu ergreifen. "Pflanzen, die ein bestimmtes Alter überschritten haben, werden jetzt regelmäßig auf ihren Zustand überprüft", erläuterte Brickwedde. Erstmalig seit 200 Jahren sei nicht nur eine vollständige Erfassung aller Arten und ihrer Standorte erfolgt, sondern auch eine genaue Analyse der vorhandenen Schäden. Außerdem besuchten jährlich mehrere hunderttausend Menschen die Anlagen. Um ihre Sicherheit nicht durch herabfallende Äste oder ähnliches zu gefährden, sei die Bestandsaufnahme ebenfalls wichtig.
Innerhalb der fast fünfjährigen Forschungsarbeit sei zudem eine computergestützte Datenbank entstanden, die nun die Basis für weitere Maßnahmen bilden könne. Ziel sei es, mit dieser Datenbank fortlaufend Auswertungen zum Bestand in den Anlagen und aussagekräftige Analysen über dessen Gesundheitszustand zu erstellen. "Damit leistet die Kulturstiftung Dessau Wörlitz einen wichtigen Beitrag zum Fortbestand einer historischen Landschaft, deren älteste Teile aus dem 18. Jahrhundert stammen", sagte Brickwedde. Die als "Dessau-Wörlitzer-Gartenreich" bekannt gewordene Kulturlandschaft, der repräsentative Garten der Aufklärung mit seinen Schlössern mache diese Landschaft unverwechselbar.
Mit dem nun vorliegenden Atlas solle es auch interessierten Laien, die als Besucher ohne genaue Pflanzenkenntnis in den Park kämen, möglich sein, alle Bäume und Sträucher exakt zu finden. Dies mache ihnen die artenreiche Bepflanzung der Anlagen zugänglicher, die auch viele exotische Gehölze umfasst. (Lead 1.034 Zeichen mit Leerzeichen, Resttext 1.930 Zeichen mit Leerzeichen)
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