Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Sparsamen Verbrauch von Rohstoffen erforschen und dem Mittelstand vermitteln
Osnabrück (ots)
Deutsche Bundesstiftung Umwelt stiftet der Universität Osnabrück Professur für Stoffstrommanagement" - Fördersumme 2,1 Millionen Mark
Den Leitgedanken eines verantwortungsvollen, sparsamen Umgangs mit natürlichen Rohstoffen auch unter technisch-wirtschaftlichen Perspektiven aus der universitären Forschung noch tiefer in die mittelständische Wirtschaft zu tragen - dies ist nach den Worten von Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, einer der Schwerpunkte einer neuen Professur an der Universität Osnabrück. Bei der Übergabe des Bewilligungsschreibens an Präsident Professor Dr. Rainer Künzel betonte Brickwedde am Dienstag, dass der dem interdisziplinär arbeitenden Institut für Umweltsystemforschung zugeordnete Lehrstuhl den Gedanken des Stoffstrommanagements anwenderorientiert erforschen solle. Der Lehrstuhl soll ökonomische Sichtweisen mit der Wertvorstellung einer nachhaltigen Entwicklung verknüpfen", erläuterte Brickwedde. Für fünf Jahre werde die Professur mit 2,1 Millionen Mark gefördert, danach werde die Finanzierung das Land Niedersachsen übernehmen.
Der Begriff des Stoffstrommanagements sei erstmals Mitte der neunziger Jahre geprägt worden. Das noch sehr junge Thema befinde sich daher momentan vor allem in der wissenschaftlichen Diskussion. Um den elementaren Gedanken des Stoffstrommanagements, Ressourcenschonung durch einen bewussteren und exakteren Verbrauch von Materialien, für die Praxis umsetzbar zu machen, seien Kooperationen mit mittelständischen Unternehmen in der Region geplant. Die Idee, die gesamte Produktionslinie von der Rohstoffgewinnung über die Produktions- und Gebrauchsphase bis zur Entsorgung zu verfolgen, um somit ressourcenschonender zu produzieren, darf nicht länger ein rein wissenschaftliches Thema bleiben", betonte Brickwedde.
Mit der neuen Professur wolle man die Möglichkeiten der Übertragbarkeit von Stoffstrommanagement-Strategien auf unterschiedliche Bereiche der Produktion in Unternehmen und Forschungseinrichtungen überprüfen. Die Idee des Stoffstrommanagements zu verbreiten, heißt nicht nur, die Umwelt zu schonen, sondern durch Vermeidung oder Verringerung von Wasserverbrauch, Abwasser, Energie und Schadstoffen auch wirtschaftlicher, weniger kostenintensiv zu arbeiten", machte Brickwedde deutlich. In den Köpfen vieler Menschen bedeute Umweltschutz immer gleich höhere Kosten. In vielen Fällen seien auch zunächst Investitionen nötig, die sich jedoch bereits nach wenigen Jahren bezahlt machten.
Gerade vor dem Hintergrund der Endlichkeit von Energieträgern wie Gas, Kohle und Öl und der Gefahren, die ein sorgloser Umgang mit Ressourcen berge, zeige die Idee des Stoffstrommanagements Möglichkeiten jenseits von traditionellen regionalen, aber auch internationalen Industriestrukturen auf. Schon im kleinen Betrieb muss sich diese Idee durchsetzen, um nachhaltige Verbesserungen spürbar zu machen", sagte Brickwedde. Doch gerade kleinere Unternehmen seien bei der Umsetzung dieser neuen Strukturen auf Hilfe angewiesen, da sie selbst oft weder finanziell noch personell die Voraussetzungen besäßen, auf ihren Betrieb zugeschnittene Lösungen zu entwickeln. In der Theorie bestehen schon viele Modelle; diesen Ansatz in die Praxis umzusetzen, ist ebenso wichtig", hob Brickwedde hervor. Hier sei man auf die Innovationskraft von Hochschulen und das Interesse von Unternehmen angewiesen, sich auf eine umweltbewusstere Ausrichtung neu zu orientieren.
Mit Beginn des Wintersemesters am 1. Oktober 2001 wird Dr. Claudia Pahl-Wostl ihre Arbeit an der Universität Osnabrück aufnehmen. Momentan übt sie ihre Lehrtätigkeit noch an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (Schweiz) am eidgenössischen Institut für Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Gewässerschutz (EAWAG) aus.
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Pressesprecher: Franz-Georg Elpers An der Bornau 2 49090 Osnabrück Tel. 0541/9633-521 Fax 0541/9633-198 E-Mail: fg.elpers@dbu.de
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