Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
11,3 Millionen Euro Förderung für vorbildliches Energiekonzept in Ostritz
Ostritz (ots)
Internationales Begegnungszentrum in der energieökologischen Modellstadt feiert zehnjähriges Bestehen - Bundespräsident zeigte sich begeistert
Zehn Jahre herausragende Arbeit für internationale Verständigung und den grenzüberschreitenden Austausch von Umweltwissen - die Verdienste des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal in Ostritz (Sachsen) bezeichnete Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, und Ehrenbürger von Ostritz, am Rande der Jubiläumsfeierlichkeiten an diesem Wochenende als "einmalig und nachhaltig". Bestätigt worden sei dieses Engagement durch die Besuche von Bundespräsident Johannes Rau im Rahmen der "Woche der Umwelt" Anfang Juni sowie Bundeskanzler Gerhard Schröder, der die energieökologische Modellstadt letztes Jahr während seiner Sommerreise in Augenschein genommen hatte. Beide Politiker zeigten sich begeistert und überzeugt vom Wandel, der sich in Ostritz nach der Wiedervereinigung vollzogen habe. Mit rund 11,3 Millionen Euro hat die größte Umweltstiftung Europas seit Aufnahme ihrer Förderarbeit das Gesamtkonzept der sächsischen 3.100-Seelen-Gemeinde gefördert.
Anlässlich des Jubiläums erinnerte Brickwedde daran, dass in der ehemaligen DDR die Städte des "schwarzen Dreiecks" im Grenzgebiet Deutschlands, Polens und Tschechiens durch die veraltete Energieversorgung mit Braunkohle besonders belastet gewesen seien. Ostritz habe direkt nach der Wiedervereinigung Deutschlands die energieökologische Wende eingeleitet. "Diese Stadt hat es mit unserer Hilfe geschafft, die Wiedervereinigung für eine umfassende Umstellung auf erneuerbare Energien zu nutzen", sagte Brickwedde. Das Konzept umfasse neben der Versorgung der gesamten Stadt mit erneuerbaren Energien ein Nahwärmenetz und eine Bildungsstätte in den Gebäuden des 768 Jahre alten Zisterzienserinnenklosters St. Marienthal. Durch dieses Internationale Begegnungszentrum werde insbesondere auch die umweltbezogene, grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Nachbarländern unterstützt.
"Ein wirksamer Umweltschutz setzt einen länderübergreifenden Austausch voraus - nur gemeinsam mit unseren europäischen Partnern kann es gelingen, die Umwelt für nachfolgende Generationen zu bewahren", betonte Brickwedde. Ostritz sei hier wie vielleicht keine zweite Stadt in Deutschland geeignet, als Vorbild für osteuropäische Städte zu dienen, die Erweiterung der Europäischen Union (EU) als Chance für den Umweltschutz zu begreifen. Denn ähnlich den Grenzen Europas habe sich auch Ostritz nach der politischen Wende innovativen Ideen des Umweltschutzes geöffnet. Das Konzept, das man hier verfolgt habe, sei in seinem Ausmaß sicher einzigartig, da vor Ort die Möglichkeit bestanden habe, alle erneuerbaren Energiequellen zu nutzen.
Die Stiftung selbst nutze gern die hervorragenden Möglichkeiten des Bildungszentrums. So werde sich in diesem Jahr die inzwischen achte "Internationale Sommerakademie" in Ostritz vom 23. bis 28. Juni mit dem Thema "Biotechnologie - Innovationsmotor einer nachhaltigen Entwicklung" befassen. Insgesamt 28 hochkarätige Referenten würden das Thema aus einem breiten Blickwinkel ökologischer, wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und ethischer Fragen beleuchten.
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