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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Natur und Kultur: Deutsch-polnische Partnerschaft für historischen Park
Projekt verbindet Naturschutz und Gartendenkmalpflege - Lebensraum bedrohter Arten - DBU fördert Fürst-Pückler-Park mit 80.000 Euro

Osnabrück (ots)

England 1815. Der junge Fürst Pückler-Muskau
besucht einen Park in London - und ist begeistert von dessen neuem
Stil, der nichts mehr wissen will von gestutzten und abgezirkelten,
für die Bevölkerung unzugänglichen Gärten. Pückler kehrt zurück ins
heimische Sachsen und wird zum Schöpfer einer Parklandschaft, die zum
Vorbild in Europa wird. Pücklers Vision: eine für alle Bürger offene
Landschaft kreieren, der man die Inszenierung nicht anmerkt. Ein von
der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördertes Projekt widmet
sich nun der Bewahrung und Pflege des 830 Hektar großen
Landschaftsparks in Bad Muskau, durch den seit 1945 die
deutsch-polnische Grenze führt. In einem deutsch-polnischen
Fortbildungsprogramm sollen Naturschutz und praktische
Gartendenkmalpflege verbunden werden. Die DBU unterstützt das von der
Stiftung Fürst-Pückler-Park Bad Muskau initiierte Projekt mit 80.000
Euro.
Viele Pflanzen und Tiere haben im Fürst-Pückler-Park ein Refugium
gefunden - darunter auch solche, die auf der Roten Liste der
bedrohten Arten stehen. Um sie zu schützen und den Park
kontinuierlich zu pflegen, benötigen Park-Planer und Gärtner
umfangreiche Kenntnisse. "Dazu gehört auch die Geschichte des Parks
mit ihren hervorragenden Landschaftsgärtnern, die eine Muskauer
Schule begründet haben. Sie verfassten Standardwerke der
Fachliteratur und setzten Maßstäbe für andere europäische Gärten",
sagt DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde.
Das DBU-Projekt soll diese Tradition wiederbeleben - und dabei die
Umweltbedingungen von heute berücksichtigen. "Das
Fortbildungsprogramm wird das Bewusstsein für die Zusammengehörigkeit
von Natur und Kultur stärken", so Brickwedde. "Ein wichtiger Punkt
ist die nachhaltige Pflege, die bei einem Gartenkunstwerk solchen
Niveaus sehr viel Wissen voraussetzt." Das soll in deutsch- und
polnischsprachigen Blockseminaren vermittelt und durch Praxistage im
Pückler-Park vertieft werden.
Um die Erkenntnisse zu verbreiten und auf andere historische
Parkanlagen zu übertragen, wird angestrebt, in Kooperation mit der
Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL)
und dem Bundesverband Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) einen
bundesweiten Standard mit gemeinsamen Richtlinien für historische
Parklandschaften zu erarbeiten. Zielgruppen sind Behörden,
Ingenieure, Architekten sowie mittelständische Unternehmen.
"Das Projekt wird aber nicht allein Wissen vermitteln", sagt
Brickwedde, "es wird auch die beiden Parkhälften einander näher
bringen." Seit dem Zweiten Weltkrieg ist der Park zweigeteilt: 500
Hektar gehören zum polnischen Park Muzakowski, der westliche Teil
wird von der Stiftung Fürst-Pückler-Park Bad Muskau des Landes
Sachsen verwaltet. Seit 1989 arbeiten beide Teile intensiv zusammen,
um das Gartendenkmal zu erhalten. 2003 haben beide Länder gemeinsam
die Aufnahme in die Unesco-Liste des Weltkulturerbes beantragt. Die
Entscheidung fällt diesen Sommer.
Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de.

Pressekontakt:

Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Franz-Georg Elpers (Pressesprecher)
An der Bornau 2
49090 Osnabrück

Telefon: 0541/9633-521
Fax: 0541/9633-198

E-Mail: presse@dbu.de
Internet: www.dbu.de

Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell

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