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Kein Kontakt zu Indianern
Neue Strategie der Indianerbehörde FUNAI

Hamburg (ots) Die Indianerbehörde Brasiliens FUNAI verfolgt eine
neue Strategie, um die Indianerstämme Amazoniens zu schützen. Auf den
Kontakt zu isoliert lebenden Stämmen wird verzichtet, um die Kultur
der Indianer zu bewahren und sie nicht der Gefahr tödlicher
Krankheiten auszusetzen. Expeditionen der Behörde dienen lediglich
dem Ziel, die territorialen Grenzen der Stämme zu erkunden. So weiß
die Behörde, welche Gebiete auch künftig unberührt bleiben sollen,
berichtet NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in seiner August-Ausgabe
(EVT 28.07.2003).
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts lebten noch Millionen von Indianern
im brasilianischen Amazonasbecken, vermuten Archäologen. Heute
schätzt man die Zahl auf etwa 350.000. Darunter sind 18 Stämme
isolierter Gruppen, die bis heute so gut wie keinen Kontakt zur
Außenwelt hatten. Über diese Stämme ist nicht viel bekannt. Man weiß
nicht, welche Sprache sie sprechen, zu welcher Volksgruppe sie
gehören oder welche Götter sie anbeten. "Um sie zu schützen braucht
man das nicht zu wissen", erklärt der Menschenrechtler und
Indianerexperte Sydney Possuelo, den NATIONAL GEOGRAPHIC bei einer
Expedition begleitete. Es wäre unmöglich an diese Informationen
heranzukommen, ohne die Indianer der Gefahr tödlicher Krankheiten
auszusetzen oder sie mit Werten zu konfrontieren, die das Ende ihrer
Traditionen bedeuten könnten. "Mit dem ersten Kontakt beginnt der
Niedergang ihrer Welt" glaubt Possuelo. "Das Beste, was wir für die
Indianer tun können, ist uns aus ihrem Leben herauszuhalten."
Die meisten Indianer der unberührten Stämme sind Nachkommen der
Überlebenden von Massakern, die weiße Eindringliche im Laufe der
Jahrhunderte begingen. Die Indianer zogen sich in zerklüftete
Quellgebiete zurück und meiden seither den Kontakt zur Außenwelt.
Gewalt ist aber nur eine Todesursache, der Großteil der Einheimischen
starb an eingeschleppten Krankheiten wie Erkältungen, gegen die sie
keine natürlichen Abwehrkräfte besitzen.
Mit dem Schutz der Indianer ist immer auch der Schutz des
Regenwaldes verbunden. Wenn keine Eindringlinge zu den Indianern
gelangen, wird auch der Urwald nicht  berührt. "Wer die Indianer
schützt, schützt die Artenvielfalt auf Millionen Hektar Urwald", sagt
Possuelo. So sind die Indianer die besten Hüter des Regenwaldes.
Für Rückfragen:
NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Public Relations
Anke Sinnigen
Kehrwieder 8
20457 Hamburg
Tel.: (040) 3703-5526
Fax:  (040) 3703-5590 
sinnigen.anke@ng-d.de

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