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Brot für die Welt

"Brot für die Welt" erhält 51,5 Millionen Euro Spenden
Direktorin Cornelia Füllkrug-Weitzel fordert Klimagerechtigkeit

Stuttgart (ots)

Die evangelische Hilfsaktion "Brot für die Welt"
hat im Jahr 2006 51,5 Millionen Euro Spenden erhalten. Insgesamt 
wurden 1.071 Projekte in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa 
gefördert. Bei der Bilanz-Pressekonferenz in Berlin forderte die 
Direktorin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, 
außerdem die Bundesregierung auf, Klima- und Energiepolitik zum 
integralen Bestandteil der Entwicklungspolitik zu machen. "Der 
Klimawandel ist nicht in erster Linie ein technologisches Problem, 
sondern eine Frage der Herstellung von Nord-Süd-Gerechtigkeit."
"Wir sprechen von nichts Geringerem als einem gigantischen 
Umverteilungsprozess zugunsten der Industrienationen: Wir verbrauchen
mit unserem ungehemmten, Energie abhängigen Wirtschaftswachstum und 
Lebensstil die Ressourcen und Lebenschancen der armen 
Bevölkerungsgruppen im Süden," so Füllkrug-Weitzel weiter. "Sie sind 
es, die schon jetzt am meisten unter den veränderten 
Klimaverhältnissen leiden und keine Mittel und Chancen zur Anpassung 
an die immer ungünstigeren Klimaverhältnisse haben." Der Klimawandel 
sei auch eine Folge des Mangels an Verantwortung gegenüber den 
Menschen in Entwicklungsländern: "Mit welchem Recht verbrauchen 20 
Prozent der Weltbevölkerung 80 Prozent der weltweiten Ressourcen und 
sind für 80 Prozent der klimaschädlichen Emissionen verantwortlich? 
Wir brauchen Klimagerechigkeit."
Im Mittelpunkt aller Überlegungen müsse stehen, welchen fairen 
Beitrag jedes Land zur drastischen Reduzierung der schädlichen 
Emissionen leisten könne. Gegenwärtig produzierten die Deutschen im 
Schnitt rund 10.000 Kilogramm pro Kopf jährlich, manche Afrikaner 
nicht einmal 300. Es liege also vorrangig in der Verantwortung der 
Industriestaaten und der aufstrebenden Schwellenländer, diese 
Ungerechtigkeiten zu beseitigen, sagte die Direktorin von "Brot für 
die Welt". Auch Deutschland müsse seine Schadstoff-Emissionen bis 
2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 reduzieren.
Zudem müssten die Länder des Südens bei einer klimafreundliche 
Energiepolitik unterstützt werden. Dazu müssten klimapolitische Ziele
in nationale und internationale Entwicklungspolitik einbezogen 
werden. Füllkrug-Weitzel betonte: "Für die Armutsbekämpfung und für 
Maßnahmen zur Anpassung an die Klimaveränderungen müssen zusätzliche 
Mittel bereitgestellt werden. Nur so können wir das Unbewältigbare 
vermeiden und das Unvermeidbare bewältigen".
Bangladesch besonders gefährdet
Ferdausur Rahman, Leiter der "Brot für die 
Welt"-Partnerorganisation Prodipan aus Bangladesch, erläutert die 
spürbaren Folgen in seinem Heimatland: "Die Existenz der Menschen, 
vor allem in den Küstenregionen Bangladeschs ist massiv bedroht." In 
den vergangenen 30 Jahren habe die Stärke von Stürmen zugenommen, sie
zerstörten Häuser und gefährdeten Leben. Meerwasser dringe immer 
weiter ins Landesinnere vor. Es mache das Süßwasser ungenießbar und 
die Böden unbrauchbar für den Anbau von Lebensmitteln. "Wenn außerdem
der Meeresspiegel in gleichem Maß wie bisher steigt, wird in 25 
Jahren ein Drittel unsere Landes überschwemmt sein. Das bedeutet 15 
Millionen Klimaflüchtlinge in einem der ärmsten und dicht 
besiedeltsten Länder der Erde."
Eine digitale Pressemappe einschließlich des Jahresberichtes von 
   "Brot für die Welt" finden Sie hier:
www.brot-fuer-die-welt.de/pressemappe
Mehr Informationen zum Thema Klima unter 
www.brot-fuer-die-welt.de/klima

Pressekontakt:

Anja Wieland, Tel. 0172/718 2459
Dominique Mann, Tel. 0172/623 2874

Original-Content von: Brot für die Welt, übermittelt durch news aktuell

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