Zugang zu Aids-Medikamenten dringend verbessern
Verhaltensveränderungen sind wesentlich im Kampf gegen Aids
Stuttgart (ots)
Zum Abschluss der Weltaidskonferenz in Toronto fordert "Brot für die Welt" einen deutlich verbesserten Zugang zu Aids-Medikamenten in den ärmeren Ländern. "Wir dürfen die Chancen, die die Behandlung bietet, nicht verstreichen lassen", betont Astrid Berner-Rodoreda, HIV/Aids-Expertin für Afrika bei "Brot für die Welt". "Der Zugang muss schnellstens und nachhaltig verbessert werden, bevor die Epidemie noch mehr aus dem Ruder läuft." Weltweit bekommen nach wie vor nur rund 20 Prozent der 6,8 Millionen HIV-Infizierten anti-retrovirale (anti-Aids) Medikamente.
Die Anti-Aids Medikamente sind derzeit das zentrale Element bei der Behandlung von HIV/Aids. Oftmals haben die Betroffenen aber keine Möglichkeit diese, Medikamente einzunehmen, da ihnen aus finanziellen Gründen der Zugang zu den teuren Mitteln fehlt.
Ein weiteres wichtiges Thema auf der Aids-Konferenz waren die sogenannten Mikrobizide. Mit diesem Mittel soll das Infektionsrisiko auch ohne Kondom beim Geschlechtsverkehr erheblich gesenkt werden. "Damit hätten die Frauen die Möglichkeit, sich auch ohne das Zutun der Männer zu schützen", so Berner-Rodoreda. "Leider weigern sich noch immer viele Männer, Kondome zu benutzen, dem derzeit einzigen effektiven Schutz der Frauen vor einer Infektion mit dem HI-Virus." Die Forschung auf diesem Gebiet müsse weiter intensiviert werden. Experten rechnen damit, dass die ersten Produkte in Form von Gels in etwa fünf Jahren erhältlich sein werden.
"Auch Männer müssen verstärkt in Präventions-, Pflege- und Behandlungsmaßnahmen eingebunden werden", ergänzt Olaf Hirschmann, entwicklungspolitischer Berater für HIV/Aids bei "Brot für die Welt". "Auch dieser Punkt wurde auf der Konferenz mehrfach betont, denn das Verhalten von Männern ist häufig das Problem." Behandlung und Prävention müssten Hand in Hand gehen. Auf Dauer könne nur eine Verhaltensveränderung auf breiter Ebene die Epidemie wirklich bekämpfen.
"Brot für die Welt" unterstützt alleine in Afrika 45 mehrjährige HIV/Aids-Projekte mit einer Gesamtsumme von 6,7 Millionen Euro. Kirchliche Organisationen spielen als Partner eine große Rolle, da sie in vielen ländlichen Gebieten die einzigen zuverlässigen Träger der Gesundheitsarbeit und Aufklärung sind. Deshalb fördert "Brot für die Welt" weltweit das Wissen und die Kapazitäten speziell auch seiner kirchlichen Partner.
Hinweis für Redaktionen:
Die aktuelle "Brot für die Welt"-Broschüre "HIV and Aids in Africa - A female epidemic requiring only a female response?", die die Gender-Bedeutung von HIV untersucht, steht auf Englisch als pdf zum Download unter www.brot-fuer-die-welt.de zur Verfügung.
Interviews mit "Brot für die Welt"-Teilnehmern an der Konferenz in Toronto: Astrid Berner-Rodoreda, 0049-172-625 9936 Olaf Hirschmann, 0049-172-716 4341
Pressekontakt:
Anja Wieland, Pressereferentin, Tel. 0711-2159-451
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