Feierliche Zeremonie auf dem "Living Planet Symposium: ESA und OHB unterzeichnen Vertrag für finales Satellitendesign der Copernicus CO2-Monitoring-Mission
Bremen (ots)
Es ist eine der wichtigsten Missionen im Kampf gegen den Klimawandel: Die CO2M-Mission des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus wird erstmals die von Menschen erzeugten CO2-Emmissionen weltweit messen und überwachen. Die OHB System AG, ein Tochterunternehmen des Raumfahrt- und Technologiekonzerns OHB SE, wurde bereits vor zwei Jahren von der Europäischen Weltraumorganisation ESA mit der Realisierung dieser besonderen Erdbeobachtungsmission beauftragt. Heute unterzeichneten ESA und OHB während des "Living Planet Symposiums" in Bonn die Vertragsanpassung zur Aktivierung der nächsten Entwicklungsphasen. Somit sind die beiden zu liefernden Satelliten jetzt vollumfänglich beauftragt und das finale Design und der Bau der neuen Klima-Wächter können beginnen.
"Wir freuen uns und sind auch stolz, dass wir mit unseren Satelliten zur weltweiten Überwachung des CO2-Ausstoßes beitragen werden und diese für unseren Planeten so wichtige Mission als Hauptauftragnehmer entwickeln können", sagte Dr. Wolfgang Paetsch, Vorstand der OHB System AG, anlässlich der Vertragsunterzeichnung in Bonn. Der Auftrag bestätige zudem einmal mehr die hohe Expertise von OHB in der Erdbeobachtung.
"Ich freue mich, dass wir bei dieser Vertragsunterzeichnung mit OHB, dem Hauptauftragnehmer für die Copernicus CO2M-Mission, dabei sind, und ich freue mich auf die erfolgreiche Durchführung dieser wichtigen Mission zusammen mit unseren Partnern, der Europäischen Kommission und Eumetsat", sagte Simonetta Cheli, Direktorin für Erdbeobachtungsprogramme und Leiterin des ESA-Zentrums für Erdbeobachtung.
Unbestechlicher Blick aus dem All
In der CO2M-Mission wird der Blick aus dem All wieder einmal unbestechlich sein: Die neuen Erdbeobachtungsatelliten, die bei OHB entwickelt und gebaut werden, sollen gezielt erfassen, wie viel klimaschädliches CO2 tatsächlich durch menschliche Aktivitäten in die Atmosphäre gelangt. Mit Hilfe von Instrumenten, die Messungen im infraroten Wellenlängenbereich vornehmen, können die Klima-Wächter die Konzentration von Kohlenstoffdioxid, Methan und Stickstoffdioxid in der Atmosphäre sehr präzise messen. Die Daten werden dann verlässliche Aussagen über die Emissionen einzelner Länder, Regionen und Städte liefern und damit auch helfen, zu überprüfen, ob die Ziele des Pariser Klimaabkommens umgesetzt und erreicht werden.
"Satelliten zu bauen, die unseren Blick auf die Erde weiten und uns Daten liefern, mit denen wir unseren Planeten noch besser verstehen und schützen können, ist eine besondere Aufgabe. Wir freuen uns daher sehr, dass wir die hohen Anforderungen dieser komplexen Mission erfüllen und nun mit dem finalen Design und dem Bau der CO2M-Satelliten beginnen können. Der nächste wichtige Meilenstein, das sogenannte Critical Design Review, in dem das endgültige Design der Satelliten begutachtet und bestätigt wird, ist für 2023 geplant", sagt der CO2M-Projektleiter Robert Hook.
Start ins All ab Ende 2025
Das Projekt CO2M wird von einem Industriekonsortium unter OHB-Leitung umgesetzt. Als Hauptauftragnehmer trägt die OHB System AG die Verantwortung für die Gesamtsysteme und entwickelt die Satellitenplattformen. Der Gesamtwert des Auftrags beläuft sich auf 445 Millionen Euro. Wichtigster Unterauftragnehmer ist Thales Alenia Space als Lieferant für die Nutzlasten. Die fast zwei Tonnen schweren CO2M-Satelliten sollen ab Ende 2025 nach einander auf ihren Orbit in 735 Kilometer Höhe starten, um dann 2026 einsatzbereit zu sein.
Das Copernicus-Programm
Copernicus ist neben Galileo das zweite große europäische Raumfahrtprogramm und stellt eine unabhängige Infrastruktur für die Erdbeobachtung bereit. Die von Messeinrichtungen an Land, zu Wasser, in der Luft und im Weltraum gesammelten Daten dienen in erster Linie der Überwachung von Umwelt und Klima, helfen aber auch bei der Bewältigung von Naturkatastrophen und liefern Antworten in Bezug auf sicherheitsrelevante Fragen.
Das Copernicus-Programm wird von der Europäischen Union und der ESA finanziert.
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