Erste Raketenstarts in der Nordsee für 2024 geplant - GOSA startet erste Demo-Mission
Bremen/Berlin (ots)
Die German Offshore Spaceport Alliance (GOSA) startet ihre erste Demo Mission und geht den nächsten entscheidenden Schritt hin zur Umsetzung eines deutschen Weltraumhafens in der Nordsee. Der erste Start ist bereits für das Frühjahr nächsten Jahres geplant.
Was als visionäre Idee beim BDI-Weltraumkongress vor vier Jahren entstand, nimmt jetzt konkrete Gestalt an. Die German Offshore Spaceport Alliance (GOSA) beginnt ihre erste Demo-Mission und wird im kommenden Jahr die ersten Raketen von der Nordsee aus starten. Das verkündet Sabine von der Recke, Mitglied der GOSA-Geschäftsführung, am Mittwoch auf dem BDI-Weltraumkongress in Berlin. "Ich bin sehr stolz darauf, dass wir nach intensiver Vorbereitung nun aus der Planung in die Umsetzung kommen und glaube fest daran, dass wir schon bald die erste Rakete aus der Nordsee heraus starten werden. Mit unserer Demo Mission werden wir zeigen: Deutschland kann Raketenstart - sogar zu Wasser!"
Die geplante Demonstrationsmission soll die Machbarkeit eines Raketenstarts von einer maritimen Plattform in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) in der Nordsee zeigen. Dabei sollen zunächst mit suborbitalen Raketenstarts praktische technische Erfahrungen und Know-how gesammelt werden. Gleichzeitig können so Kommunikationswege mit Kunden und Partnern sowie Genehmigungsverfahren mit relevanten Behörden und Institutionen erprobt werden. "Diese Erfahrungswerte werden uns dabei helfen, in Zukunft auch komplexere orbitale Starts umzusetzen. Wir handeln dabei im Sinne des New-Space-Gedankens: einfach, zuverlässig und kostengünstig", so von der Recke.
Ziel ist eine mobile Start-Plattform für Microlauncher, um dem steigenden Bedarf auf dem Markt kommerzieller Klein-Satelliten zu begegnen, denn diese sind so gefragt wie nie. In diesem Jahrzehnt werden viermal mehr Satelliten gestartet als im vorherigen. Dies führt zu Engpässen bei den landbasierten Spaceports. Deshalb ist der Betrieb einer weiteren europäischen Startinfrastruktur so entscheidend.
Die Trägerraketen sollen künftig also Satelliten von einer mobilen maritimen Plattform aus in den Orbit bringen. Während des Testlaufes werden aber zunächst Suborbital-Raketen mit kleineren Forschungsmissionen starten. Jeder Launch wird von einem Kontrollschiff und einem neuen multifunktionalem Mission Control Center in Bremen aus begleitet. Infrastruktur, die auch für künftige Starts zum Tragen kommt und im Rahmen der Höhenforschungsflüge getestet wird.
Die Demo Kampagne soll etwa zwei Wochen laufen. In dieser Zeit ist der Start von bis zu vier Raketen mit einer maximalen Länge von 7 Metern und einer Flughöhe von bis zu 50 km geplant. Die Raketen werden von unseren Partnern Copenhagen Suborbitals, T-Minus, Space Team Aachen und FAR gebaut. Das GOSA-Konsortium wird als Betreiber der maritimen Infrastruktur fungieren und für die Anlagen an Land und auf See sowie für das Startschiff verantwortlich sein. "Ich freue mich sehr, dass wir schon in unserer Demo Mission vier Partner an Bord haben, die mit uns starten wollen. Mit T-Minus haben wir zudem eine niederländische Firma an unserer Seite, die bereits beim ersten BDI-Weltraumkongress eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit mit GOSA unterzeichnet hat. Nun gehen wir gemeinsam den nächsten Schritt. Das ist natürlich etwas ganz Besonderes", sagt von der Recke.
Lange und intensiv hat das Spaceport-Team auf dieses Ereignis hingearbeitet. Entsprechend zuversichtlich schaut man in die Zukunft. "Vereinfachter Zugang zum All, europäische Souveränität und wirtschaftlicher Aufschwung - Der German Offshore Spaceport ist eine riesige Chance für Deutschland und Europa und wir freuen uns darauf, diese Chance nun zu ergreifen!"
Über GOSA
Die German Offshore Spaceport Alliance (GOSA) wurde im Dezember 2020 gegründet und beabsichtigt, kommerziellen und institutionellen Kunden Zugang zum Weltraum zu ermöglichen - von deutschem Souveränitätsgebiet aus, sicher und kostengünstig. Bei dem optimierten Startpunkt für internationale Raumfahrtprojekte handelt es sich um eine schwimmende, mobile Plattform in der Nordsee. Dort startende Trägerraketen können Nutzlasten mit einer Masse bis zu einer Tonne in erdnahe Orbits bringen.
Der Spaceport im Herzen Europas bietet auch wirtschaftspolitisch Chancen: Die stark wachsende Anzahl von Start-ups und kleinen und mittleren Unternehmen, die raumbasierte Produkte oder Lösungen anbieten, können sich ein neues Cluster in einem Zukunftsmarkt erschließen. So kann ein zukunftsgewandtes, wirtschaftliches Ökosystem in Deutschland geschaffen werden, das Europas Souveränität entscheidend stärkt.
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