Kundenmonitor Assekuranz 2002: Versicherungsbetrug in Deutschland
Köln (ots)
Im Rahmen der Studie "Kundenmonitor Assekuranz 2002" - der jährlichen Repräsentativerhebung zum deutschen Versicherungsmarkt seit 1994 - hat das Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstitut psychonomics AG aktuelle Zahlen zum Thema Versicherungsbetrug in Deutschland vorgelegt.
In zurückliegenden unabhängigen Untersuchungen von 1996 (psychonomics Versicherungs-Betrugsstudie) und 2001 (Kundenmonitor Assekuranz) gaben jeweils 27% der Befragten zu, ihre Versicherung "schon mal" betrogen zu haben. Der Spiegel titelte im Dezember 1999 - u.a. mit Hinweis auf Ergebnisse der Betrugsstudie: "Die Deutschen - ein Volk ohne Moral?"
Der Kundenmonitor Assekuranz 2002 untersuchte das Thema Versicherungsbetrug jetzt konkret bezogen auf den letzten Schadenfall innerhalb der gängigsten Versicherungs-sparten. Ergebnis: 7% der befragten Entscheider und Mitentscheider in Versicherungsangelegenheiten - die ihrer Versicherung bereits mindestens einen Schaden als Geschädigter gemeldet haben (47% aller Befragten) - geben an, ihre Versicherung beim letzten Schadenfall betrogen zu haben. Dies entspricht einer absoluten Zahl von fast 1.7 Millionen Versicherungsbetrügern in Deutschland. In der Altersgruppe bis 30 Jahre liegt der Betrugsanteil sogar bei 13%. Der Anteil unter Männern liegt bei 8% gegenüber 6% Frauen. Der gerne als "Volkssport" bezeichnete und verharmloste Versicherungsbetrug ist vorwiegend eine "Sache" jüngerer Versicherungsnehmer und verstärkt junger Männer. Befragte über 55 Jahre geben "nur" noch zu 4% ein Betrugsverhalten beim letzten Schadenfall an. Bei der Art des Versicherungsbetrugs stehen die Methoden "Schadenübertreibung" (Übertreibung der Höhe des eingetretenen Schadens oder Mitreparatur nicht unmittelbar schadenbedingter Mängel im Rahmen der Schadenregulierung) mit 39% und "Schadenumdefinierung" (veränderte Darstellung des Schadenverlaufs) mit 36% unter den Betrugsarten an erster Stelle. Knapp 6% aller Betrugsfälle entfallen auf die Meldung tatsächlich gar nicht eingetretener Schäden. Der Versicherungstyp "Preisorientierter Rationalist" ist mit Abstand am häufigsten unter den Versicherungsbetrügern zu finden, es folgen "Anspruchsvolle Delegierer" und "Skeptisch-Gleichgültige". Ein Mitwissen des Vertreters beim Versicherungsbetrug geben unter 6% der Betrüger an. Aufgrund der Antwort-Tendenz zur sozialen Erwünschtheit ist der tatsächliche Betrugsanteil an den gemeldeten Schäden insgesamt noch höher einzuschätzen.
Fazit: Die meisten Deutschen haben zwar Versicherungs-Moral, viele nehmen es mit der Moral aber nicht so genau!
Die kompletten Studienergebnisse zum Thema "Schadenmanagement" (Versicherungsbetrug, Schadenhöhen, Schadenregulierung und Naturalrestitution) sind als Teilstudie der Gesamtstudie Kundenmonitor Assekuranz 2002 bei psychonomics erhältlich.
Studienleiter: Christoph Müller - mailto:christoph.mueller@psychonomics.de
PRESSEKONTAKT: Ansgar Metz Tel.: 0221-42061-0 E-Mail: mailto:ansgar.metz@psychonomics.de
Publiziert von: psychonomics AG, Unternehmenskommunikation - 2002 - Hausanschrift: Berrenrather Str. 154-156, 50937 Köln, Deutschland - Telefon: +49 (0)221-42061-0 - Fax: +49 (0)221-42061-100 E-Mail: info@psychonomics.de, Homepage: www.psychonomics.de
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