Ford plant Investition von 900 Millionen Euro im belgischen Produktionswerk Genk
Köln/Genk (ots)
Mit einer Investition von rund 900 Millionen Euro will Ford sein Werk in Genk/Belgien zu einer hochmodernen flexiblen Produktionsstätte umgestalten. Darüber hat die Unternehmensleitung die Arbeitnehmervertretung heute informiert. Die Summe wird vor allem in die Einrichtung eines flexiblen Produktionssystems fließen, auf dessen Basis in Genk bis zu vier unterschiedliche Modelle gefertigt werden können, darunter die nächste Generation des Ford Focus, der Mondeo und das Nachfolgemodell des Ford Galaxy.
Die jährliche Produktionskapazität soll im Dreischichtbetrieb auf 450.000 Einheiten gesteigert werden. Mit der ab 2004 beginnenden Fertigung der neuen Modelle soll der Bestand des Werkes langfristig gesichert werden. Einzelheiten der geplanten Vereinbarungen werden in eingehenden Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern festgelegt werden.
"Flexible Fertigungsmethoden sind ein Grundbestandteil unserer Europäischen Transformationsstrategie", sagte David Thursfield, Chairman und CEO Ford of Europe. "Wenn wir die Möglichkeit haben, dank flexibler Anlagen je nach Bedarf verschiedene Modelle im gleichen Werk zu fertigen, können wir schneller und ohne Kapazitätsverluste auf wechselnde Kundenwünsche reagieren. Eine schnellere Reaktion auf die Ansprüche der Kunden bei gleichzeitig hoher Produktionseffizienz ist ein Gewinn für beide Seiten".
Eine solche flexible Produktion hat Ford in seinem neuen Werk in Köln bereits installiert. In Valencia wird das System gerade eingerichtet, und auch für das Werk in Saarlouis gibt es bereits entsprechende Planungen. Mit der Einrichtung in Genk werden dann alle vier Ford-Produktionswerke in Europa in der Lage sein, die Vorteile der flexiblen Fertigung zu nutzen.
Das bisherige Produktionssystem in Genk beinhaltet zwei separate Fertigungslinien für die Modelle Mondeo und Transit. Dies bedeutet, dass sämtliche Anlagen doppelt vorhanden sind. Dadurch werden unter anderem Maßnahmen zur Verschlankung der Produktionsprozesse und flexible Operationen bislang erschwert.
Allerdings ist es nicht möglich, ein flexibles System für zwei so grundlegend verschiedene Modelle wie den Transit und den Mondeo sowie die übrigen erwähnten Modelle zu installieren. Deshalb plant Ford, die Produktion des Transit in das neue Otosan-Nutzfahrzeugwerk in der Türkei zu verlegen. Dadurch würde es möglich, das Werk in Genk zu einem hochmodernen flexiblen Produktionsstandort umzurüsten. Ford Otosan ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Ford und der türkischen Koc-Gruppe. Daneben soll der Transit weiterhin in Southampton/England gebaut werden.
"Die in Genk geplanten Maßnahmen geben dem Werk die Sicherheit, auch in Zukunft eine Schlüsselrolle in der europäischen Fertigung von Ford zu spielen", sagte Werkleiter Jan Gijsen. "Wir müssen jetzt die Chance ergreifen und das unsere tun, um unser Werk zu einem der besten in der europäischen Automobilindustrie zu machen. Wir führen bereits Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern. Basis dafür ist ein so genannter Masterplan zur Erhöhung der Effizienz des Werkes. Bestandteile dieses Plans sind zahlreiche Maßnahmen, um die geforderten Verbesserungen zu erzielen. Dazu gehört auch die Notwendigkeit, die Zahl der Mitarbeiter anzupassen".
"Zu dem neuen Plan gehört es, dass wir mit weniger Mitarbeitern die angestrebte Effizienz erzielen. Andererseits sichert dies 1.000 Arbeitsplätze, die ansonsten in Gefahr wären. Dies bedeutet, dass bei seiner Umsetzung statt 2.400 nur 1.400 Arbeitsplätze verloren gehen", so Gijsen.
Es ist vorgesehen, dass der Abbau der Mitarbeiterzahl innerhalb von zwei Jahren auf Basis freiwilliger Programme abgewickelt werden soll. Zur sozialverträglichen Abwicklung dieser Programme plant das Unternehmen, gemeinsam mit dem Betriebsrat Unterstützungsprogramme zu entwickeln.
Das Werk Genk ist ein bedeutender Abnehmer von Komponenten, die von Zulieferern gefertigt werden, die unter anderem im benachbarten Industriepark und in Belgien ansässig sind. Für diese Zulieferer bedeuten die Pläne zur langfristigen Sicherung des Werkes eine positive Nachricht. Einerseits werden für den Bau der neuen Modelle in Genk auch neue Komponenten benötigt werden, andererseits bedeutet die Sicherung des Standortes Genk, dass auch der Bestand des Industrieparkes außer Frage steht. Darüber hinaus wird das Einkaufsvolumen von Ford bei belgischen Zulieferern zumindest auf dem heutigen Niveau bestehen bleiben.
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