M-Sport Ford kämpft sich bei der Rallye Estland nach Pech schnell und eindrucksvoll zurück in die Punkteränge
Köln (ots)
- Lokalmatador Ott Tänak erhält nach Motorwechsel eine Fünf-Minuten-Strafe, gewinnt sechs der ersten acht Wertungsprüfungen und erkämpft noch Platz acht
- Französischer Nachwuchspilot Pierre Louis-Loubet kann annähernd Tänaks Tempo mitgehen und begeistert mit seinem erfolgreichen Sekundenduell um Position sechs
M-Sport Ford hat eine zwischenzeitlich sehr herausfordernde Rallye Estland mit versöhnlichen Resultaten beendet. Lokalmatador Ott Tänak und Beifahrer Martin Järveoja gewannen unter dem Jubel der einheimischen Fans gleich die ersten vier Wertungsprüfungen (WP) des achten Laufs zur diesjährigen Rallye-Weltmeisterschaft. Am Freitagnachmittag ließ die estnische Crew im Ford Puma Hybrid Rally1 noch zwei weitere WP-Bestzeiten folgen. Unglücklicherweise musste kurz vor dem Start der Rallye der Motor des Allradlers gewechselt werden, was Tänak eine Zeitstrafe von fünf Minuten eintrug.
Umso entschlossener gingen Tänak/Järveoja in ihrem über 368 kW (500 PS) starken Puma Hybrid Rally1 zur Sache und kämpften sich in beeindruckender Manier zurück. Durch den Sieg in der Zuschauerprüfung am Donnerstag sowie fünf WP-Bestzeiten am Freitag untermauerten die beiden Esten unmissverständlich ihre Absicht, trotz allem in die Top-Ten der Gesamtwertung zu fahren. Mit konstant schnellen Zeiten kletterte Tänak während der Etappen am Samstag und Sonntag Platz um Platz nach oben. Neben Endrang acht belohnte sich der 35-jährige Ex-Weltmeister in der abschließenden Power Stage mit zwei zusätzlichen WM-Punkten.
Auch Teamkollege Pierre-Louis Loubet und Beifahrer Nicolas Gilsoul genossen die großartige Unterstützung der estnischen Rallye-Enthusiasten. Die französische Crew zahlte den Support auf den ultraschnellen und technisch anspruchsvollen WP mit einem eindrucksvollen Tempo zurück. Darüber hinaus steigerte sich der 26-jährige Loubet im Verlauf der Rallye immer weiter und lieferte sich ein mitreißendes Duell um Platz sechs. Noch auf der letzten der 21 WP schwankte das Pendel hin und her, bis sich der Korse durchsetze und die begehrte Position mit 0,4 Sekunden Vorsprung auf Takamoto Katsuta sicherstellte. Dass er sich mit dem Puma Hybrid Rally1 bei diesem anspruchsvollen WM-Lauf häufig auf dem Niveau seines erfahrenen Teamkollegen bewegte, lässt den Franzosen noch zuversichtlicher auf die nächste Aufgabe blicken: die vom Charakter vergleichbare Rallye Finnland, die schon in zehn Tagen ansteht.
"Einerseits sind wir alle richtig enttäuscht", räumt M-Sport Teamchef Richard Millener ein. "Eine WM-Rallye direkt mit einer Fünf-Minuten-Strafe zu beginnen, macht es sehr schwer. Aber wir müssen die Strafe akzeptieren und auf die positiven Aspekte schauen. Und davon gab es einige: Ott zeigte am Freitag fantastisches Tempo und Entschlossenheit. Ich war extrem beeindruckt, wie er sich in anderthalb Tagen wieder in die Top-Ten vorgearbeitet hat. Wir müssen immer noch ein paar Dinge optimieren, um weiter nach vorn zu kommen. Aber die Pace, die wir hier gezeigt haben, wird uns in Finnland in zehn Tagen weiterhelfen. Pierre-Louis holte das Ergebnis, das er brauchte. Er hat seine Fähigkeiten aufblitzen lassen, und dass er sich auf der letzten WP Platz sechs schnappt, war das Sahnehäubchen auf seiner Leistung. Ich möchte mich außerdem persönlich bei den estnischen Fans bedanken. Sie haben Ott, Martin und unser Team während dieses schwierigen Events grandios unterstützt. Wegen der leidenschaftlichen und sachkundigen Zuschauer finde ich diesen WM-Lauf fantastisch, er gehört definitiv zu meinen Liebling-Events - so sollten alle WM-Rallyes sein. Ich hoffe, ich darf bald wieder hierher kommen."
Pierre-Louis Loubet zeigte sich zufrieden nach seinem sechsten Platz. "Ich glaube, im Großen und Ganzen dürfen wir glücklich sein mit unserer Pace, vor allem im Vergleich zum vorigen Jahr. Wir haben gute Fortschritte erzielt. Auf manchen Prüfungen waren wir nah an Ott dran, und ich weiß, dass er das Potenzial unseres Autos voll ausgeschöpft hat. Er bietet eine gute Messlatte für mich, den er ist bei dieser Art Rallye einfach einer der Besten."
Der angesprochene Ott Tänak erklärte: "Es war unser Ziel, Platz acht zu erreichen, und das haben wir geschafft. Ich glaube, die kleine Rallye in Estland, die wir in der Woche vor dem WM-Lauf gefahren sind, hat zu unserem guten Tempo beigetragen. Wir waren dadurch bereits im Highspeed-Rhythmus. Ganz eindeutig hat diese Eintagesveranstaltung unsere Pace verbessert. Trotz allem hat uns dieses Rallye-Wochenende sehr viel Spaß bereitet und wir haben schöne Erlebnisse mit den Fans teilen können. Ich schätze, für den Moment sind wir am Limit angekommen. Da die nächste WM-Rallye in Finnland sehr speziell wird, arbeiten wir bei einem eintägigen Test noch am Feintuning, ansonsten sind keine größeren Änderungen geplant.
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