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Telematik-Forschung: Besser Ankommen mit der individuellen Navigation der Zukunft
Ford stellt intelligente Routingsysteme der dritten Generation vor

München / Aachen (ots)

Das Ford Forschungszentrum Aachen (FFA)
hat heute in München im Rahmen des Pilotprojekts INVENT
("Intelligenter Verkehr und nutzergerechte Technik") das
Navigationssystem der Zukunft präsentiert: Ein Telematik- und
Navigationsterminal, eingebaut in ein Ford Galaxy-Versuchsfahrzeug,
das aufgrund aktueller Stau- und Warnmeldungen individuelle
Ausweichrouten berechnet und empfiehlt. Doch nicht nur die aktuelle
Verkehrslage, sondern auch Informationen zur Verkehrsprognose sowie
öffentliche Verkehrsmanagement-Strategien werden berücksichtigt.
Zwei unterschiedliche Verfahren können dies in Zukunft ermöglichen -
ein Mobilfunk gestütztes Wegepunktverfahren und ein
Teilnetzverfahren, die beide hier erstmalig zum Einsatz kommen. Die
Navigation auf Basis von Wegepunkt- beziehungsweise
Teilnetzverfahren ist der große Meilenstein des INVENT-Teilprojekts
"Netzausgleich Individualverkehr", für das München und Magdeburg die
beiden Testgebiete sind.
Die Unterschiede zwischen Wegepunkt- und Teilnetzverfahren liegen
in den Übertragungswegen: Beim Teilnetzverfahren werden die
Informationen per Digital Audio Broadcast (DAB) übertragen. Dazu
müssen Empfangsgeräte im Fahrzeug künftig in der Lage sein, die
sogenannten kodierten Extended Traffic Messages (XTM: Erweiterte
Verkehrsinformationen) zu dekodieren. Auch beim Wegepunktverfahren
sind spezielle Empfangsgeräte notwendig. Da derzeit solche
Empfangsgeräte aber noch nicht auf dem Markt erhältlich sind, haben
Ford-Ingenieure als maßgebliche Bausteine des INVENT-Projekts
erstmalig ein XTM-Empfangfähiges Navigationssystem entwickelt. Beim
Wegepunktverfahren kommt hinzu, dass eine Mobilfunkgestützte
Verbindung aufgebaut werden muss, also per Modem vom
Fahrzeug-Navigationssystem zum Informationsanbieter. Nachteile: Es
entstehen Telefon-Verbindungskosten und die Informationen
beispielsweise über Staus werden nur auf Anfrage übermittelt; beim
Teilnetzverfahren hingegen entfallen diese Verbindungskosten und die
Daten werden automatisch und damit kontinuierlich übertragen.
Bei herkömmlichen Navigationsverfahren wird, zum Beispiel im Falle
eines Staus, über das Radio pauschal für alle Autofahrer eine
identische Ausweichroute vorgeschlagen. Die Folge: Oftmals verlagert
sich der Stau lediglich auf eine andere Straße, deren
Verkehrsaufkommen unbekannt ist. Heute übliche Navigationssysteme
werden zudem mit aktuellen Verkehrsinformationen über Rundfunk
(Traffic Message Channel, TMC) versorgt. Mit den neuen Verfahren
sind die Informationen überregional, vielfältiger und auf die
individuelle Route maßgeschneidert. So kann das System den Fahrer
beispielsweise über eine Fahrtroute mit "grüner Welle" informieren
oder ihn vor einem unübersichtlichen Bahnübergang und einem
Ampelausfall warnen. Hinzu kommt, dass die Informationen nicht auf
Autobahnen und Bundesstraßen begrenzt bleiben.
"Die personalisierte Routenempfehlung soll künftig sicherstellen,
dass sich der Autoverkehr gleichmäßig auf das rund um den Stau
vorhandene Straßennetz verteilt und dadurch Staus weitgehend
minimiert werden. Dies ist aus unserer Sicht in Zukunft ein
wichtiger Baustein für eine reibungslose, umweltbewusste und auch
sicherere Mobilität", so Rudi Kunze, Forschungsleiter Ford Europa.
Eine solch individuell berechnete Routenempfehlung soll das
fahrzeugeigene Navigationssystem künftig von einer Leitstelle
erhalten, die vor allem die Verkehrslage und -prognose sowie
öffentliche Verkehrsmanagementstrategien berücksichtigt. Die
Verkehrsprognose wird unter anderem dadurch ermöglicht, dass die
aktuelle, im gesamten Bundesgebiet erfasste Verkehrslage zentral
ausgewertet und mit statistischen Verkehrsdaten kombiniert werden
kann. Auf diese Weise werden vorausschauend eventuelle Staus
miteinkalkuliert, bevor sie überhaupt entstanden sind. Zudem erhält
der Fahrer Verkehrsinformationen über Regionen, die vom derzeitigen
Standort weit entfernt und dennoch auf seiner Route liegen.
Die Präsentation des Ford-Versuchsfahrzeugs mit Teilnetz- und
Wegepunktverfahren erfolgte heute im Rahmen der
Abschlusspressekonferenz des Telematik-Forschungsprogramms
"Intelligenter Verkehr und nutzergerechte Technik" (IN-VENT) in
München. Dort zeigten die 24 teilnehmenden Partnerfirmen der
Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, sowie
anderen hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft und Politik nach
vierjähriger Projektarbeit ihre Lösungen für einen sichereren und
flüssigeren Straßenverkehr.
Ansprechpartner bei redaktionellen Rückfragen:
Monika Wagener, Telefon: (02 41) 94 21-212, E-mail: 
mwagener@ford.com
Isfried Hennen, Telefon: (02 21) 90-17512, E-mail:  ihennen1@ford.com

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