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Stadtwerke Düsseldorf AG

Düsseldorf als Modellregion für die Energiewende an Wirtschaftsstandorten
Stadtwerke Düsseldorf mit solidem Ergebnis für 2011

Düsseldorf (ots)

Im vergangenen Jahr haben die Stadtwerke Düsseldorf mit einem integrierten Energiekonzept die Weichen für die nachhaltige Energieversorgung Düsseldorfs gestellt. Die wichtigsten Komponenten hierbei: der Bau eines höchsteffizienten Gas- und Dampfturbinenkraftwerks am Standort Lausward, der Ausbau des linksrheinischen Fernwärmenetzes, Ausbau und Integration erneuerbarer Energien und Wärmespeicher sowie die Nutzung industrieller Abwärme. "Unser Ziel ist, eine urbane Energieinfrastruktur mit wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Energieangeboten sowie einem Höchstmaß an Versorgungssicherheit für unsere Kundinnen und Kunden zu gewährleisten", so Dr. Udo Brockmeier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf. Für das Geschäftsjahr 2011 legen die Stadtwerke Düsseldorf solide Zahlen vor: Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um knapp 17 Millionen Euro auf 107 Millionen Euro. Der Stromverkauf stieg 2011 auf 15.481 Millionen Kilowattstunden (kWh) (2010: 12.480 Millionen kWh). Witterungsbedingt war der Absatz von Erdgas und Fernwärme rückläufig: Im vergangenen Jahr wurden 5.479 Millionen kWh abgesetzt(2010: 6.097 Millionen kWh); bei Fernwärme sank der Absatz auf 1.169 Millionen kWh (2010: 1.378 Millionen kWh). Der Trinkwasserverbrauch erhöhte sich leicht von 54 (2010) auf 57 (2011) Millionen Kubikmeter.

Zu dem positiven Geschäftsergebnis hat ein bis zum Jahr 2020 ausgelegtes Effizienzprogramm beigetragen, das die Marktposition der Stadtwerke Düsseldorf nachhaltig sichern soll. "Hierbei geht es nicht nur um Einsparungen, im Gegenteil: Entscheidend sind Investitionen in Zukunftsprojekte, wie etwa das Erdgaskraftwerk auf der Lausward, in Erneuerbare Energien, aber auch in neue Produkte und Dienstleistungen für unsere Kunden. Je effizienter wir arbeiten, desto mehr können wir in unsere Zukunft investieren", erläutert Brockmeier.

Mit der im vergangenen Jahr vorgestellten Energiestrategie stößt das Unternehmen auf breiten Konsens: "Aus der Politik, von Umweltverbänden, von Vertretern der Wirtschaft, aber auch von Bürgerinnen und Bürgern wird uns ein hohes Maß an Zuspruch für unser Konzept für den Umbau des Energiesystems in unserer Region entgegengebracht. Wir schlagen damit die Brücke hin zum Ziel der Landeshauptstadt Düsseldorf, im Jahr 2050 klimaneutral zu sein", führt Brockmeier fort. Viele Fachleute, darunter aus dem NRW-Umweltministerium, sehen Düsseldorf auf dem Weg zur Modellregion für die Energiewende an Wirtschaftsstandorten.

Mit dem Beschluss des Aufsichtsrates für den Bau eines Erdgaskraftwerks auf der Lausward sind die Stadtwerke Düsseldorf bei der Umsetzung ihres Konzeptes einen entscheidenden Schritt weiter gekommen: "Fortschrittliche Kraftwerkstechnik in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist heute eines der umweltschonendsten Verfahren, um die Angebotsschwankungen der Erneuerbaren Energien auszugleichen. Das neue Erdgaskraftwerk, das im Jahr 2016 an den Start gehen wird, erfüllt passgenau die Anforderungen, die die Energiewende an uns stellt", so Brockmeier. Bei der reinen Stromerzeugung soll die Anlage einen Wirkungsgrad von mehr als 60 Prozent erreichen. Um die Effizienz noch weiter zu erhöhen, leiten die Stadtwerke im Rahmen der KWK die Abwärme des Kraftwerks den Kunden in Form von Fernwärme zu. Damit kann der Gesamtnutzungsgrad auf bis zu 85 Prozent erhöht werden. Auch beim Fernwärme-Ausbau sind die Stadtwerke Düsseldorf im Plan: Bereits Ende vergangenen Jahres startete die Verlegung von Fernwärmeleitungen in den linksrheinischen Stadtteilen. Im Sommer 2012 beginnt der Bau eines Dükers unter dem Rhein hindurch, über den die linksrheinischen Stadtteile mit Fernwärme versorgt werden. Zurzeit werden rund 4.350 Meter Fernwärmeleitungen in den Stadtteilen Heerdt und Oberkassel verlegt, bereits Ende 2012 werden dort die ersten Kunden - zum Beispiel Vodafone mit seinem hochmodernen Campus - Fernwärme beziehen. Da für die Düsseldorfer Fernwärme kein zusätzlicher Brennstoff eingesetzt werden muss, wird ihr der Primärenergiefaktor 0 zugeordnet. Die Fernwärme ermöglicht dabei die Einhaltung der Energieeinsparverordnung (EnEV) mit einem für die Gebäudeeigentümer geringeren technischen und ökonomischen Aufwand und trägt damit zu einer Wertsteigerung der Gebäude bei. Noch im Planungsstadium befindet sich ein gemeinsames Projekt mit dem Hagener Unternehmen enervie zur Errichtung eines 200 bis 400 Megawatt starken Pumpspeicherkraftwerks im Sauerland. "Überproduktionen von Strom aus Erneuerbaren Energien sollen zukünftig nicht mehr ungenutzt bleiben. Eine Lösung bietet der Einsatz von Pumpspeicherkraftwerken, die sehr kurzfristig sowohl Energie aufnehmen als auch abgeben können. Zusammen mit unserem flexibel steuerbaren neuen Erdgaskraftwerk und unseren Bestandsanlagen könnten wir mit diesem Projekt einen erheblichen Beitrag zur Versorgungssicherheit in unserer Region leisten", erläutert Brockmeier die Pläne seines Unternehmens.

Mit ihrer Tochter Grünwerke treiben die Stadtwerke Düsseldorf den Ausbau größerer regenerativer Projekte, wie beispielsweise die im Dezember letzten Jahres in Betrieb genommene Photovoltaikanlage auf dem Gelände des Flughafens, voran. Die Anlage erzeugt bis zu zwei Millionen Kilowattstunden Energie pro Jahr. Damit trägt sie zu einer jährlichen CO2-Einsparung von rund 700 Tonnen bei. Die erzeugte Energie reicht aus, um den Strombedarf von 570 Vier-Personen-Haushalten zu decken. Seit Gründung des Tochterunternehmens vor knapp zwei Jahren hat die "grüne Tochter" der Stadtwerke bereits viele Projekte, besonders im Bereich der Photovoltaik und der Windkraft, erfolgreich umgesetzt. Im vergangenen Jahr wurden vier große Photovoltaik-Dachanlagen in Düsseldorf gebaut und in Betrieb genommen. Darüber hinaus konnten die Grünwerke Potenzialflächen für zukünftige Windprojekte sichern, die Umsetzung weiterer Windprojekte in 2012 ist in Vorbereitung. Aktuell umfasst das Portfolio der Grünwerke 10 Megawatt Windenergie und 7 Megawatt Photovoltaik.

Auch Privathaushalte profitieren von den Entwicklungen auf dem Energiemarkt: Die Stadt sowie deren Bürgerinnen und Bürger werden von den Stadtwerken Düsseldorf beim Errichten von kleinen regenerativen Anlagen unterstützt. Das Angebot reicht von neutraler Energieberatung zur Nutzung nachhaltiger Energieproduktion bis zur Förderung von Sonnenkollektor- oder Wärmepumpenanlagen. Auch vor Ort stehen die Energieberater Rede und Antwort und untersuchen technische und wirtschaftliche Voraussetzungen für regenerativen Energieeinsatz. Zentrales Element des Umbaus des Energiesystems in Düsseldorf ist die Integration der lokalen Gegebenheiten mit den Anforderungen der Kunden. "Entscheidend ist hierbei der enge Kontakt zu unseren Kunden und ihren Bedürfnissen: Nur Produkte, Dienstleistungen und Angebote, die wir 'aus Kundensicht' heraus entwickeln, können zukünftig am Markt bestehen. Unsere Kunden wünschen Bewegung auf dem Energiemarkt und für viele gehört die Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen unbedingt dazu, Selbstbestimmtheit in Energiefragen wird immer wichtiger. Diesem 'Trend' tragen wir Rechnung und wollen für unsere Kunden ein Partner auf Augenhöhe sein", beschreibt Uwe Benkendorff, Vorstand für Vertrieb und Finanzen, das Kundenverständnis des Unternehmens. "Dass wir auf einem guten Weg sind, zeigen unsere Kundenzahlen: Trotz der in der Landeshauptstadt enormen Konkurrenz durch immer neue Anbieter konnten wir unsere Kundenzahlen stabil halten", so Benkendorff weiter.

Auch der Umgang mit einer immer älter werdenden Gesellschaft und die entsprechenden Auswirkungen auf die Altersstruktur der Belegschaft sowie der sich abzeichnende Fachkräftebedarf stellt für die Entwicklung der Stadtwerke Düsseldorf ein Zukunftsthema von besonderer Relevanz dar. Viele Fachleute sehen in den sich abzeichnenden dramatischen Auswirkungen auf die Unternehmen eine der zentralen Managementaufgaben für die Sicherung des mittel- und langfristigen Unternehmenserfolges. "Aus heutiger Sicht werden im Jahr 2020 rund 70 Prozent unserer Belegschaft über 50 Jahre alt sein. Bereits diese Kennzahl dokumentiert, welche Tragweite die Auswirkungen des demografischen Wandels hat und wie groß der Handlungsbedarf ist", erklärt Rainer Pennekamp, Vorstand für Personal und Infrastruktur. Neue Arbeitszeitmodelle sowie flexible Regelungen für den Übergang in den Ruhestand sind hierbei zwei der wichtigsten Ansatzpunkte der Stadtwerke. "Im Mittelpunkt unserer Überlegungen stehen die individuelle Lebensplanung der Mitarbeiter und die sich daraus ergebenden Bedürfnisse. So hat ein junger Familienvater andere Bedürfnisse als eine gutverdienende, kinderlose Mitarbeiterin mittleren Alters oder ein gesundheitlich eingeschränkter Kollege vor dem Ruhestand. Wir wollen damit nicht nur alternsgerechtes Arbeiten ermöglichen, sondern mit Blick auf den Fachkräftemangel auch ein attraktiver Arbeitgeber sein", so Pennekamp weiter. Die Stadtwerke Düsseldorf haben im vergangenen Jahr die Elektromobilität in Düsseldorf weiter vorangetrieben. Die Infrastruktur wurde wie geplant ausgebaut, sodass aktuell rund 40 Ladestationen in der Landeshauptstadt zur Verfügung stehen. In Anknüpfung an das abgeschlossene Projekt "E-mobil NRW" wird in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Düsseldorf und einem CarSharing-Unternehmen das Projekt "E-Carflex Business" gestartet. Schwerpunkt ist hierbei die effiziente Fuhrpark- und Flottengestaltung basierend auf Elektromobilität, um den Auslastungsgrad der elektrischen Fahrzeuge deutlich zu erhöhen.

Betriebswirtschaftliche Kennzahlen 2011:
                                 2011         2010
Stromverkauf (Mio. kWh)         15.481       12.480 
Erdgasverkauf (Mio. kWh)         5.479        6.097 
Fernwärmeverkauf (Mio. kWh)      1.169        1.378 
Wasserverkauf (Mio. m3)             57           54 
Umsatzerlöse Mio. EUR            1.759        1.658 
Konzessionsabgabe Mio. EUR          52           53 
Ergebnis der gewöhnlichen Ge- 
schäftstätigkeit Mio. EUR          107           90 
Cashflow Mio. EUR                  116          157 
Anlagevermögen Mio. EUR            579          581 
Bilanzsumme Mio. EUR               928          907

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