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ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände

Generalangriff auf die Apotheke: Koalitionspläne bedrohen 70.000 Arbeitsplätze in Apotheken

Berlin (ots)

Als völlig unverständlichen Generalangriff auf die
Apotheke bezeichnete der Deutsche Apothekertag in einer Resolution
die am Freitag bekannt gewordenen Pläne der Regierungskoalition für
ein Vorschaltgesetz. Es sei empörend, das für das Gesamtjahr 2002
erwartete Haushaltsdefizit der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) in
Höhe von 1,5 Mrd. Euro praktisch vollständig durch Einschnitte im
Arzneimittelbereich kompensieren zu wollen. Den Vorstellungen der
Koalitionsrunde zufolge soll das Pharma-Sparpaket ein Volumen von
1,42 Mrd. Euro haben. Weil alle Maßnahmen auf der Apothekenstufe
kumulieren, würde damit je Apothekenleiter das zu versteuernde
Einkommen um zwei Drittel reduziert. Ein pharmapolitischer Kahlschlag
in dieser nie da gewesenen Größenordnung führe unweigerlich zu einem
massiven Apothekensterben und gefährde die Hälfte der über 140.000
Arbeitsplätze in öffentlichen Apotheken.
Der Deutsche Apothekertag stellte an Bundeskanzler und 
Bundesregierung die Frage, ob dies die Antwort der Politik auf einen
Berufsstand sei, der in den vergangenen 10 Jahren 15.000 neue
Arbeitsplätze geschaffen hat. Die Vernichtung von 70.000
Arbeitsplätzen und damit der Wegfall von Steuereinnahmen und
Sozialversicherungsbeiträgen stünden in diametralem Widerspruch zum
angekündigten "höchsten Ziel" der Koalition, die Arbeitslosigkeit
durch die Förderung mittelständischer Unternehmen zu beseitigen.
Wegen der Erhöhung des Zwangsrabattes an die GKV waren die Apotheken
nachweislich an den Arzneimittelmehrausgaben des Jahres 2002 nicht
beteiligt. Daher sei es absolut inakzeptabel, dass die Apotheken nun
das komplette GKV-Defizit abdecken sollten. Es sei zynisch, andere
Ausgabenbereiche, deren Mehrausgaben erheblich größere Anteile am
GKV-Defizit als der Arzneimittelbereich haben, aus der Verantwortung
für die Konsolidierung der GKV-Ausgaben völlig auszublenden. Es sei
schließlich falsch, die Verwaltungsausgaben der gesetzlichen
Krankenkassen, die 60 % über dem Level vergleichbarer Länder liegen
und somit ein Einsparpotenzial von bis zu 3 Mrd. ¤ haben, nicht zu
reduzieren, sondern sogar weiter wachsen zu lassen.
Die bekannt gewordenen Pläne der rot-grünen Bundesregierung
zerstörten das System der Arzneimittelversorgung durch die
öffentlichen Apotheken. Dies sei um so unverständlicher, als die
Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker, gerade
bei dem derzeit stattfindenden Deutschen Apothekertag in Berlin der
Bundesregierung eine Neugestaltung der Arzneimittelpreisbildung
angeboten habe, die über die Dauer einer Legislaturperiode die  GKV
um 3,1 Milliarden Euro entlasten würde.
Der Deutsche Apothekertag forderte die Bundesregierung auf, von
diesen systemzerstörenden Plänen Abstand zu nehmen und im Dialog mit
der ABDA eine verantwortungsvolle und nachhaltige pharmapolitische
Weichenstellung für die Zukunft vorzunehmen.

Rückfragen bitte an:

ABDA
Tel.: (06196)928-181/184/185
Fax: (06196)928-183

Original-Content von: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände, übermittelt durch news aktuell

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