ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
Neue Apothekenproteste in Westdeutschland
Apothekenzahl sinkt dort um weitere 2 Prozent
Berlin (ots)
Der erfolgreich gestartete Protestmonat der öffentlichen Apotheken in Deutschland setzt sich am morgigen Mittwoch in Westdeutschland fort. Bis zu 6.000 Apotheken könnten ganztags in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland geschlossen bleiben, um gegen die zukunftsfeindliche Gesundheitspolitik der Bundesregierung zu protestieren. Nur ein paar hundert Notdienstapotheken bleiben geöffnet, um die Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln sicherzustellen. Viele Apothekenteams reisen am 15. November zur zentralen Kundgebung nach Dortmund, um ihrem Protest dort ein Gesicht zu geben. Am 8. November hatte der Protestmonat in Norddeutschland mit einer großen Kundgebung in Hannover begonnen: Verbandsangaben zufolge hatten sich rund 3.000 Apothekerinnen und Apotheker, PTA und PKA an der Protestveranstaltung beteiligt. Am 22. November wird in Süddeutschland protestiert und am 29. November in Ostdeutschland.
Auch in Westdeutschland stehen die Apotheken zunehmend unter Druck - auch dort geht die Apothekenzahl immer weiter zurück. In ganz Deutschland ist sie in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 um 335 Betriebsstätten auf 17.733 Apotheken gesunken. Ein knappes Drittel davon entfällt auf die vier westdeutschen Länder (Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland): Dort ist die Zahl der Betriebsstätten um 108 auf 6.247 gesunken - und damit ebenfalls um fast 2 Prozent. Die Apothekendichte beträgt in Westdeutschland nun ebenso wie im gesamten Bundesgebiet nur noch 21 Apotheken pro 100.000 Einwohner (EU-Durchschnitt: 32 Apotheken pro 100.000 Einwohner). Das zeigen Berechnungen der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
"Die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung ist zwar weiterhin gesichert, aber der Rückgang der Apothekenzahl muss endlich gestoppt werden, um auch künftige Generationen sicher, schnell und kompetent mit Medikamenten zu versorgen", sagt Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV). "Alle Inhaberinnen und Inhaber von Apotheken sind aufgerufen, sich am Protestmonat November aktiv zu beteiligen, um gegen die unsägliche Gesundheitspolitik der Bundesregierung vorzugehen. Denn der wirtschaftliche Druck auf die Apotheken wird immer größer, und die Lage der Apotheken ist sehr angespannt. Mit ganztägigen Schließungen und zentralen Kundgebungen fordern wir die Bundesregierung auf, die Apotheken wirtschaftlich zu stabilisieren, statt überflüssige und gefährliche Gedankenspiele über Scheinapotheken in die Welt zu setzen."
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