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Pharmacon: Apotheker bewerten neue Arzneistoffe

Berlin (ots)

Meran/Berlin (ABDA, 8. Juni 2007) Im Jahr 2006
kamen 27 neue Arzneistoffe auf den deutschen Markt, bis Ende April 
2007 elf weitere. Apotheker Prof. Hartmut Morck, Chefredakteur der 
Pharmazeutischen Zeitung, bewertete acht dieser Substanzen auf dem 
internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer, 
Pharmacon.
Eine Sprunginnovation war 2007 das Antidiabetikum Exenatide. Es 
ist der erste Wirkstoff, der die Bildung des körpereigenen 
Botenstoffs GLP-1 verstärkt. Dieser setzt im Körper vielfältige 
Reaktionen in Gang, unter anderem wird mehr Insulin freigesetzt. 
Exenatide wird unter die Haut gespritzt und in Kombinationen 
eingesetzt. Im Gegensatz zu anderen Antidiabetika wie Insulin zeigt 
es keine Unterzuckerungen. "Der neue Wirkstoff kann Diabetikern 
helfen, die mit den bisher bekannten Medikamenten nur unzureichend 
eingestellt werden können. Das ist ein echter Fortschritt, auch wenn 
Langzeitdaten noch fehlen", sagte Morck.
Bereits 2006 kam der Wirkstoff Rimonabant auf den Markt, der zu 
Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Menschen eingesetzt wird. 
Rimonabant hemmt das körpereigene Cannabinoid-System und soll unter 
anderem das Hungergefühl dämpfen. Morck: "Rimonabant wurde letztes 
Jahr noch als "Wunderpille für Dicke" bejubelt. Heute wissen wir, 
dass seine Wirkung nur so lange anhält, wie es eingenommen wird. Ein 
Jahr nach dem Ende der Einnahme war in Studien das Körpergewicht 
wieder auf den Ausgangswert angestiegen. Das Medikament war nur dann 
langfristig erfolgreich, wenn gleichzeitig der Lebensstil verändert 
wurde." Rimonabant wurde vom Gemeinsamen Bundesausschuss als 
Lifestyle-Arzneimittel bewertet, es kann nicht zu Lasten der 
Gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden.
Auf dem zweimal jährlich stattfindenden internationalen 
Fortbildungskongress Pharmacon fassen unabhängige Experten neue 
Studienergebnisse zusammen und bewerten Arzneimittel und Therapie. 
"Wir Apotheker sind uns unserer Verantwortung für unsere Patienten 
bewusst. Unabhängige wissenschaftliche Fortbildung ist für uns ein 
Muss, damit wir in der Lage sind, die von uns erwartete Leistung bei 
der Bewertung von Arzneimitteln zu erbringen" sagte Magdalene Linz, 
Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Etwa 700 Teilnehmer haben am 
Pharmacon-Kongress vom 3. bis 8. Juni teilgenommen.

Pressekontakt:

Nachfragen:
Dr. Ursula Sellerberg
u.sellerberg@abda.aponet.de
www.abda.de

Original-Content von: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände, übermittelt durch news aktuell

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