Alle Storys
Folgen
Keine Story von Kölnische Rundschau mehr verpassen.

Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zum Rundfunkstaatsvertrag

Köln (ots)

Keine Trennlinie gefunden
JOST SPRINGENSGUTHzum Rundfunkstaatsvertrag
Die Ministerpräsidenten der
Länder haben sich in der
Frage gebührenfinanzierter On
lineangebote zwar entschieden,
aber nur dazu, weiter zu lavie
ren. Der Versuch, den gegen
läufigen Interessen von ARD
und ZDF auf der einen Seite
und den Sorgen der Zeitungs-
und Zeitschriftenverlage auf
der anderen gerecht zu werden,
überzeugt nicht.
Die Kernfrage, ob die vom Hö
rer und Zuschauer eingetriebe
nen Gebühren dazu da sind, In
ternetdienstleistungen mit zu
finanzieren, bleibt nicht ver
neint. Hier hat die EU mit Ihrer
Forderung nach einer System
korrektur angesetzt. Die für die
Medien zuständigen Minister
präsidenten folgen mit ihrem
Beschluss von gestern dieser
Anforderung nicht.
Für die EU stellen die Rund
funk- und Fernsehgebühren ei
ne unzulässige Beihilfe dar,
weil die entsprechenden
Dienstleistungen einer flächen
deckenden Versorgung auch
durch private Anbieter erbracht
werden. Das gilt fürs Internet
allemal; es reicht bis in den
letzten Winkel mit einer Fülle
von Informations- und Unter
haltungsangeboten. Die Legiti
mation zur Gebührenfinanzie
rung stammt aus der Zeit weni
ger Frequenzen und einer nicht
gegebenen Vollversorgung.
ARD und ZDF sehen sich im
Wettbewerb um Reichwei
ten und Einschaltquoten, stel
len sich aber nicht dem Wettbe
werb in der Produktion. Das öf
fentlich-rechtliche Werbege
schäft mit Spots und Sponso
ring ist auf eine sichere Gebüh
renbasis aufgesattelt. Die von
den Ministerpräsidenten be
schlossenen zeitlichen Be
schränkungen für die Interne
tangebote der öffentlich-rechtli
chen Sender und die Vorgabe,
dass die Inhalte "sendungsbe
zogen" sein müssen, reichen
nicht an den Kern des Prob
lems, sondern haben kosmeti
schen Charakter.
Die öffentlichen Rundfunkan
stalten senden auch inhaltlich
bis in lokale Nischen, sie brau
chen ein Thema nur anzureißen
- schon ist die Legitimation
"sendungsbezogen" da. Auch
mit dem Ausschluss, "elektro
nische Presse" online zu betrei
ben, fehlt die klare Trennlinie
zwischen öffentlichem Auftrag
und privater Presse.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Kölnische Rundschau
Weitere Storys: Kölnische Rundschau
  • 11.06.2008 – 18:55

    Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Bush

    Köln (ots) - Im Dialog CLAUDIA LEPPING, Berlin, zum Bush-Besuch Angela Merkel hat alles rich tig gemacht. Das deutsch- amerikanische Verhältnis ist so bedeutsam, dass es ihr ernst hafter Versuch wert war, den Dialog auch mit dem umstritte nen Regierungschef auszubau en. Seit den massiven Verwer fungen zwischen George W. Bush und ihrem Vorgänger Ger hard Schröder über die Irak-In vasion pflegt sie einen ...

  • 10.06.2008 – 18:20

    Kölnische Rundschau: Kölnsiche Rundschau Kommentar zum Bush-Besuch

    Köln (ots) - Rolle des Buhmannes NORBERT WALLET, Berlin,zum Bush-Besuch Der noch bis Januar 2009 amtierende US-Präsident George W. Bush besucht bei seiner Deutschland-Visite Freunde. So jedenfalls sieht er es. So ist auch der offizielle, di plomatisch etablierte Sprach gebrauch. Und sicher verbindet Präsident Bush und Kanzlerin Angela Merkel persönlich ...