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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: Experten: Nordkorea bombt sich auf die Weltbühne zurück

Köln (ots)

Mit seinem zweiten Atomwaffentest hat sich Nordkorea
nach Ansicht des Asienexperten Hanns-Günther Hilpert "zurück auf die 
Weltbühne gebombt". Der Mitarbeiter der Berliner Stiftung 
Wissenschaft und Politik sagte der Kölnischen Rundschau, das sei ein 
"ganz desaströses Signal". Weil das abgeschottete Land mit Sanktionen
nicht zu treffen sei, müsse die Weltgemeinschaft auf einen Kompromiss
hinarbeiten. "Es muss den USA klar werden, dass ihr Ziel einer 
atomwaffenfreien Welt nicht zu erreichen ist, weil Nordkorea sein 
Arsenal zum Zweck des Selbsterhalts behalten wird", sagte Hilpert. 
Doch wäre Nordkorea sicher bereit, sich den Verzicht auf das weitere 
Anhäufen von waffenfähigem Plutonium abkaufen zu lassen.
Wie Hilpert sieht auch der Berliner Politologe und Historiker Dr. 
Werner Pfennig in dem Atomtest einen "symbolischen Akt". "Die 
nordkoreanische Führung wird sich genau angeschaut haben, wie die USA
mit Libyen, Irak und Iran in der Vergangenheit umgegangen sind", 
sagte Pfennig. "Der Test dient der Statusverbesserung und soll den 
USA zeigen, dass man Verhandlungen auf Augenhöhe erwartet."
"Nach dem misslungenen ersten Test von 2006 brauchte das Regime 
Daten, um die technische Entwicklung vorantreiben zu können", sagt 
Politologe Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in 
München. "Noch wichtiger als die Gewinnung der Messwerte ist jedoch 
der Versuch, die USA zu bilateralen Gesprächen zu zwingen und in 
diesen Verhandlungen  zu einem Deal zu kommen." Eine Verschärfung der
Sanktionen sein kein Erfolg versprechender Weg. "Schließlich hat 
Nordkorea den Test mit dem umgekehrten Ziel durchgeführt, die 
Sanktionen zu lockern", sagt Masala. "Außerdem: Was sollen Sanktionen
gegen ein Volk bewirken, das ohnehin schon am Boden liegt? Das Regime
hat die Sanktionen bislang erfolgreich auf die Bevölkerung abgewälzt 
und wird das auch weiterhin tun."

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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