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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Opel

Köln (ots)

Höchste Zeit
RALF ARENZzu Opel
Diese Nachtsitzung hätten sich die Beteiligten wohl schenken 
können.
Opel ist nicht vor einer drohenden Insolvenz der Muttergesellschaft 
General Motors
abgeschirmt und eine Brückenfinanzierung bis zum Einstieg eines 
Investors steht auch
noch nicht. Letzteres geht wohl auf die Kappe von GM. Der Konzern hat
überraschend
neuen Kapitalbedarf von 300 Millionen Euro angemeldet.
Angesichts der Milliardensummen, die derzeit im Raum stehen, 
scheint das nicht viel.
Andererseits sind das immerhin 20 Prozent mehr als ursprünglich 
veranschlagt. Und
es ist bereits das zweite Mal, dass GM sein Zahlenwerk korrigiert und
um mehr Geld
bitte muss. Das muss Investoren und die Bundesregierung misstrauisch 
machen.
Vielleicht gehört das aber genau so zum Verhandlungspoker wie die 
wiederholten Erwähnungen
von Wirtschaftsminister zu Guttenberg, dass auch eine Opel-Insolvenz 
eine Option darstellt.
Und auch die Ministerpräsidenten, die für Opel bürgen sollen, 
feilschen um jeden Arbeitsplatz.
Alle Beteiligten müssen aber aufpassen, dass sie den Bogen nicht 
überspannen.
Opel hat nicht erst seit der Finanzmarktkrise Probleme. Das 
Unternehmen hat Überkapazitäten.
Es wird in diesem und wohl auch im folgende Jahr hohe Verluste 
einfahren und muss
viel Geld für neue Modelle aufbringen. In dieser Situation ist nicht 
jeder Arbeitsplatz
zu halten und wohl noch nicht einmal jeder Standort.
Auch Staatshilfen können die dringend erforderliche 
Anpassungsprozesse insbesondere
bei Opel allenfalls verzögern. Angesichts des offenbar rasant 
wachsenden Kapitalbedarfs
könnte das aber sehr teuer werden. Da sollte die Bundesregierung es 
sich gut überlegen,
ob sie gar den Ersatzunternehmer spielt oder Opel längerfristig 
stützt und damit möglicherweise
Arbeitsplätze bei anderen Autobauer gefährdet, die sie nicht unter 
seine Fittiche
nimmt. Opel braucht schnell einen Investor und Partner. Zeit zum 
Pokern ist jetzt
nicht mehr.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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