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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Althaus

Köln (ots)

Logische Konsequenz
NORBERT WALLET, Berlin,zum Althaus-Rücktritt
Vielleicht darf man die politische Analyse für einen Moment 
zurückstellen
und den Blick auf Dieter Althaus, den Menschen, richten. Für ihn 
begann das Jahr mit
einer Katastrophe. Bei einem Skiunfall verursachte er den Tod einer 
41-jährigen Mutter.
Er selbst erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. Ein Schicksalsschlag. 
Schwer genug, um an
den körperlichen und seelischen Nachwirkungen lange zu tragen - sehr 
lange.
Aber diese Zeit nahm sich Althaus nicht. Ja, es war ein Fehler, 
sich so schnell in
den Dienst nehmen zu lassen - und sich selbst in den Dienst zu 
stellen. Es war aber
zudem nicht in Ordnung, wie Althaus im Wahlkampf den Unfall 
instrumentalisierte. Das
Wahlergebnis war dafür eine logische Quittung ebenso wie der jetzige 
Rücktritt. Allerdings
hätte auch ein kerngesunder Althaus die absolute Mehrheit kaum 
verteidigen können.
Die ist nur noch in seltenen Ausnahmefällen zu holen.
In Erfurt könnte es nun zur großen Koalition kommen. Das hat 
durchaus bundespolitische
Konsequenzen. Dem Kampfargument der Bundes-CDU von der drohenden 
rot-roten Gefahr
wird ein wenig die Wucht genommen.
Angela Merkel muss darauf reagieren, denn in ihrem bewusst 
sanftmütig angelegten Wahlkampf-Konzept
ist der Wink mit dem rot-roten Zaunpfahl ein entscheidendes Element 
zur Mobilisierung
der eigenen Wählerklientel. Die Union muss also verstärkt auf die 
Zugkraft eigener
Argumente setzen. Das geht nicht ohne eine präzisere Profilierung. 
Alles Merkel -
oder was? Das wäre wohl zu wenig.
<$19>D<$0>ie Sozialdemokraten werden derweil ganz zufrieden sein. 
Der Rücktritt von
Althaus könnte einer lust- und hoffnungslosen Basis wenigstens 
zeigen, dass die Sozialdemokraten
noch irgendwie mitmischen. Obwohl es nun wirklich nicht die Stärke 
der thüringischen
SPD ist, die den Ministerpräsidenten zur Aufgabe zwang. Aber 
Psychologie ist ein realer
Faktor, bis zu einem gewissen Grad kann man Erfolg auch durch 
Autosuggestion bewirken.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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