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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zum Wachstumsbeschleunigungsgesetz

Köln (ots)

Letzte Hürde genommen
NORBERT WALLET, Berlin,zum Steuerpaket
Vermutlich wird die Bundeskanzlerin sehr zufrieden sein. So 
kurzsichtig
funktioniert Politik zuweilen. Das erste große Gesetzesprojekt der 
neuen Regierung
hat die letzte Hürde genommen. Das Wachstumsbeschleunigungsgesetz 
kann in Kraft treten.
Am Ende war ein politisches Argument entscheidend: Dass CDU-geführte 
Bundesländer
ihrer Berliner Wunschkoalition einen verheerenden Fehlstart bereitet 
sollten - nein,
das war dann doch nicht denkbar. Auch wenn es sicher keine Mehrheit 
von CDU-Ministerpräsidenten
gibt, die diesem Paket von Wohltaten aus innerer Überzeugung 
zustimmen.
Angela Merkel hat einen hohen Preis bezahlt. Dabei geht es gar 
nicht in erster Linie
um die Zugeständnisse bei den Bildungsausgaben. Aber sie musste eben 
schon zu einem
Zeitpunkt den Ländern entgegenkommen, da der Hauptkonflikt zwischen 
Bund und Ländern
erst noch aussteht. Noch hält die Regierung offiziell an der 
Vorstellung fest, nach
diesen 8,5 Milliarden Euro die Bürger durch eine Steuerstrukturreform
um weitere fast
20 Milliarden entlasten zu können. Das klingt angesichts der 
Rekordschulden wirklichkeitsvergessen.
Aber wenn eine weitere Entlastung kommen soll, muss wieder mit den 
Ländern gerungen
werden, und dann wird sich die Kanzlerin deren Forderung nach einem 
höheren Anteil
an der Mehrwertsteuer kaum widersetzen können.
Dieser ganzen Steuersenkungseuphorie hat der scheidende 
Ministerpräsident Günther
Oettinger gestern eine Abfuhr erteilt. Seine Rede war ein Aufruf an 
die "eigene" Bundesregierung,
ehrlich mit den Bürgern umzugehen und keine falschen Erwartungen zu 
wecken. Aber Steuerentlastungen
sind das liberale Königsprojekt dieser Wahlperiode. Dumm nur, dass es
nicht in die
Zeit leerer Kassen passt.
Für die Kanzlerin stellt sich also eine unbequeme Alternative: Sie
kann um
der Ehrlichkeit willen den Konflikt mit der FDP suchen. Oder sie kann
das Thema bis
zur Steuerschätzung im Mai ruhen lassen, und so lange in Illusionen 
leben. Dann kommt
es zum Schwur.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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