Kölnische Rundschau
Kommentar zur Wahl in Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt (ots)
Haseloffs großer Erfolg
Sandro Schmidt
zur Wahl in Sachsen-Anhalt
Der uneingeschränkte Gewinner der mit Spannung erwarteten Landtagswahl in Sachsen-Anhalt heißt: Reiner Haseloff. Ähnlich wie im März Malu Dreyer in Rheinland-Pfalz und Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg hat der Ministerpräsident seinen Amtsbonus genutzt, die CDU erneut als deutlich stärkste Kraft im Landtag etabliert und die befürchtete Ablösung durch die AfD abgewehrt. Der Trend verstetigt sich, dass gerade in Corona-Zeiten viele Wähler auf Kandidaten ihres Vertrauens schauen und sich entsprechend entscheiden, weniger auf Parteipräferenzen.
CDU-Chef Armin Laschet dürfte mit dem in der Höhe fast sensationell anmutenden Ergebnis ein Stein vom Herzen gefallen sein. Denn auch wenn es hier um einen Urnengang in einem eher kleinen Bundesland ging, hätte ein Desaster der CDU in Sachsen-Anhalt auch für ihn und seine Kanzlerkandidatur drei Monate vor der Wahl unruhige Zeiten bedeutet. Nun ist er deutlich gestärkt.
Die AfD hat ihre Stärke trotz leichter Verluste behauptet, ohne für sich in Anspruch nehmen zu können, weiter auf dem Vormarsch zu sein. Die SPD wiederum muss an ihrer Schwäche in einigen Landesverbänden fast verzweifeln. Aufbruchstimmung für den Wahlkampf von Kanzlerkandidat Olaf Scholz sieht nach dem fast historisch schlechten Ergebnis der Sozialdemokraten wahrhaft anders aus. Die Grünen legten leicht zu, aber nicht in dem Maße, wie es ihr Höhenflug im Bund hätte erwarten lassen, die FDP darf sich über den Wiedereinzug in den Landtag freuen.
Aufs Ganze gesehen hat es also gestern in Magdeburg keine dramatischen Verschiebungen im Parteienspektrum gegeben. Und das darf als wirklich gute Nachricht gelten.
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