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Heesen: Öffentlicher Dienst droht bei Nachwuchsgewinnung ins Hintertreffen zu geraten - Einkommensverbesserungen notwendig

Berlin (ots)

Der dbb Bundesvorsitzende Peter Heesen hat erneut
Verbesserungen bei der Nachwuchsgewinnung für den öffentlichen Dienst
gefordert. "Wir sehen uns dabei durch jüngste Aussagen der 
Bundesregierung bestärkt", sagte Heesen am 20. März 2008 in Berlin. 
Die Bundesregierung hatte in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage 
der FDP-Fraktion des Deutschen Bundestags (Drucksache 16/8231) zum 
Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst des Bundes eingeräumt, dass 
die Gewinnung von qualifiziertem Nachwuchs vor allem für bestimmte 
technische Laufbahnen in Zukunft schwieriger und aufwendiger werden 
wird.
"Schön das die Politiker das endlich einsehen. Wir weisen seit 
langem darauf hin, dass die demographische Entwicklung in naher 
Zukunft dieses Problem noch verschärfen wird", sagte Heesen. "Allen 
Verantwortlichen muss allerdings klar sein: Wenn Jobs im öffentlichen
Bereich für junge qualifizierte Fachleute attraktiv sein sollen, 
gehört dazu neben anderen Faktoren vor allem eine angemessene 
Bezahlung." Nachweislich hätten die Kolleginnen und Kollegen im 
öffentlichen Dienst in den vergangenen Jahren Einkommensverluste von 
über zehn Prozent hinnehmen müssen. "Damit sind sie gegenüber 
Beschäftigten in der privaten Wirtschaft klar im Nachteil. Von 
Konkurrenzfähigkeit kann keine Rede mehr sein. Das sehen natürlich 
auch junge Menschen, die auf der Suche nach lohnenden beruflichen 
Möglichkeiten sind."
Aus der Antwort der Bundesregierung geht hervor, dass "es bei 
Naturwissenschaftlern (Physiker, Chemiker, Ärzte), im Bereich der IT,
im Sprachendienst und bei qualifizierten Ingenieuren verschiedener 
Fachrichtungen deutlich weniger Bewerbungen" gibt, "so dass es in 
diesen Bereichen schwierig ist, eine offene Stelle qualifiziert zu 
besetzen". Die Bundesregierung beobachte die Auswirkungen des 
demographischen Wandels auf die Bewerberlage und das vorhandene 
Personal - in den nächsten zehn Jahren werden rund 69.000 
Beschäftigte (23.658 Beamte, 45.413 Arbeitnehmer) in den Ruhestand 
treten. Etwa ab 2015 werde es zu einem Rückgang des  
Erwerbspersonenpotenzials kommen. Die Attraktivität des öffentlichen 
Dienstes müsse weiter verbessert werden. Wichtige Faktoren hierfür 
seien interessante und vielfältige fachliche Aufgaben und berufliche 
Perspektiven, um Eigenverantwortung, Motivation und 
Leistungsbereitschaft zu fördern, aber auch flexible 
Arbeitszeitmodelle, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie 
Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung.
"Das sehen wir genauso", unterstrich Heesen.  "Die Aufassung der 
Bundesregierung allerdings, 'dass die Einkommensentwicklung im 
öffentlichen Dienst entsprechend der allgemeinen Entwicklung der 
wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse erfolgt ist', hat mit 
der Wirklichkeit überhaupt nichts zu tun." Dem stünden Nullrunden, 
Kürzungen bei Weihnachts- und Urlaubsgeld und längere Arbeitszeiten 
entgegen. "Damit muss endlich Schluss sein. Wir brauchen jetzt 
spürbare Einkommenszuwächse. Wenn der öffentliche Dienst eine Zukunft
haben soll, muss er gerade auch für Berufseinsteiger attraktiv und 
auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig sein."

Pressekontakt:

dbb - beamtenbund und tarifunion
Dr. Frank Zitka
Telefon: 030.4081-5510
Fax: 030.4081-5599
Email: zitka@dbb.de

Original-Content von: dbb beamtenbund und tarifunion, übermittelt durch news aktuell

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