DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
Bilanz eines Tages: 22 Menschen vor dem Ertrinken gerettet
Zingst / Graal-Müritz / Bad Nenndorf (ots)
Sie retteten Menschenleben im Stundentakt, die Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) an der Ostsee in Zingst und Graal Müritz. Am Sonntagabend standen in den Einsatzprotokollen der Rettungswachen der beiden Gemeinden 22 Lebensrettungen und viele Erste-Hilfe-Leistungen zu Buche.
Es war ein sonniger Sonntag und die Urlauber stürmten die Strände. In den Heilbädern Zingst und Graal Müritz wagten etwa 35.000 das Bad in der Ostsee.
Bei auflandigem Wind der Stärke 5 bis 6 überwiegend aus nordwestlicher Richtung mit Wellen bis zu zwei Metern Höhe hatten die Retter die rote Flagge gehisst: absolutes Badeverbot signalisiert. Eine gefährliche Strömung in Zingst verschärfte die Situation auch in Strandnähe. Trotzdem badeten mehrere Familien und eine Feriengruppe von 30 Kindern aus der Umgebung von Berlin zwischen den Buhnenreihen. Der Wind drückte die Schwimmer gegen die Holzbuhnen. "Durch die parallel zur Küste verlaufende Strömung hatten sie kaum eine Chance sich aus eigener Kraft aus der Gefahrenzone zu befreien. Am Ende des Wachtages haben wir acht Kindern und sechs Erwachsenen das Leben retten können und vielen, die sich an den scharfkantigen Buhnen Schnittwunden zugezogen haben Erste Hilfe geleistet", schildert Frank Irmler, Wachleiter in Zingst, den arbeitsreichen Sonntag. "Die Buhnen sind die Unfallquelle Nummer eins. Die Rettungen waren sehr schwierig. Mit 21 Rettungsschwimmern und drei Helfern aus der Ortsgruppe Zingst waren wir aber gut präpariert", so Irmler weiter.
Am Samstag hatten die Einsatzkräfte der DLRG mit vier Motorrettungsbooten ein Ehepaar gerettet, dessen Katamaran einen Kilometer vom Ufer entfernt gekentert war.
Ähnliche Verhältnisse herrschten am Sonntag auch in Graal-Müritz, 45 Kilometer südwestlich von Zingst. Acht Kinder rettete das 15-köpfige DLRG-Einsatzteam um Wachleiterin Nicole Toczek vor dem Ertrinken aus den Holzbuhnen, die zudem zwei Meter tief ausgespült waren. "Das ist lebensgefährliches Terrain. Gegen die kurzen schnellen Wellen, die am Sonntag herrschten, hatten die Kinder keine Chance, sie wurden gegen die Buhnen gedrückt. Deshalb hatten wir auch ein absolutes Badeverbot ausgesprochen. Viele Eltern hat die rote Flagge aber nicht gestört. Sie passen einfach nicht auf ihre Kinder auf", ärgert sich die erfahrene Wachleiterin über das mangelnde Verantwortungsbewusstsein mancher Eltern.
Während diese sich im Strandkorb sonnten, schwammen ihre Kinder unbeaufsichtigt zwischen den Buhnenreihen oder machten gefährliche Kopfsprünge von Brücken in die See, die an manchen Stellen nur einen halben Meter tief ist.
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