DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
Symposium der DLRG in Bad Nenndorf
300 Experten diskutieren über die Zukunft des Schwimmens
Hannover/Bad Nenndorf (ots)
Schwimmen - im Spannungsfeld von Bewegung und Sicherheit lautet der Titel eines bundesweiten Symposiums, das die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) vom 15. - 17. März in Bad Nenndorf veranstaltet.
Wie der Präsident der DLRG, Dr. Klaus Wilkens, gegenüber der Presse mitteilte, werden bis zum Samstag über 300 Experten verschiedener Fachrichtungen, Freizeitforscher, Sportwissenschaftler, -mediziner, Sozialwissenschaftler, Lehrer, Fachleute aus Kommunen sowie Badbetreiber in Bad Nenndorf über die Zukunft des Schwimmens diskutieren.
"Vor dem Hintergrund hoher Ertrinkungsfälle - allein 1999 ertranken 597 Menschen -, ist es unser Hauptanliegen, die Sicherheit der vielen Millionen Menschen, die beim Schwimmen sportliche Ertüchtigung und Erholung suchen zu verbessern", nennt Wilkens den Grund für diesen Fachkongress.
Als größter privater Anbieter für Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung in Deutschland versteht sich die DLRG auch als Katalysator, der alle Aspekte des facettenreichen Themas zusammenführt, so der DLRG-Präsident weiter. 20000 Übungsleiter und Ausbilder verbrachten nach Angaben der Organisation allein im Jahr 1999 zwei Millionen unbezahlte Stunden am Beckenrand und bildeten 270.000 zumeist junge Menschen im Schwimmen und Rettungsschwimmen aus.
Von dem Symposium verspricht sich die DLRG innovative Ergebnisse nicht nur in Fragen der Wassersicherheit. Nach Aussagen ihres Präsidenten erwartet die DLRG auch in der "existenziellen Frage" der Bäderschließungen und Umwandlung von ausbildungsgeeigneten Sport- in sogenannte Spaß- oder Erlebnisbäder zukunftsweisende Impulse.
Der wissenschaftliche Leiter des Symposiums, Prof. Kurt Wilke, emeritierter Wissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln und Altpräsident der DLRG, bezeichnete das Schwimmen als wichtiges Kulturgut, das trotz vieler Trendsportarten in der Beliebtheitsskala der Bevölkerung nach Radfahren und Fußball auf dem dritten Platz rangiert.
Kritisch setzte sich Wilke mit der Situation im Schulschwimmunterricht auseinander. Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen seien im Normalfall ohne Fachausbildung im Sport- oder Schwimmunterricht tätig, zudem beginne die Schwimmausbildung frühestens in der dritten Klasse. "Das ist viel zu spät", meint der Sportwissenschaftler im Hinblick auf die zahlreichen Ertrinkungsfälle in der Altersklasse bis zu zehn Jahren.
Grundsatzthemen des Symposiums sind unter anderem der Wandel der Sportlandschaft und des Freizeitverhaltens im und am Wasser, die Analyse der Ertrinkungsstatistik, Veränderungen in der Bäderlandschaft, neue Entwicklungen des Schwimmens in Sportvereinen und -verbänden, didaktisch-organisatorische Rahmenbedingungen für das Schwimmen und Schwimmenlernen sowie die Entwicklung des Schulschwimmens in den Bundesländern.
In acht Arbeitskreisen, vier Workshops und einer abschließenden Plenumssitzung sollen Lösungen und Umsetzungsstrategien entwickelt sowie politische Forderungen und konkrete Kooperationsvereinbarungen erarbeitet und verabschiedet werden.
Für weitere Informationen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an: Martin Janssen, Pressesprecher der DLRG, Telefon: 05723/955441 oder während des Symposiums 0172/4244578.
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