DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
Kinder vor Wassergefahren schützen
Bad Nenndorf/ Berlin (ots)
- Sperrfrist 8. Juni, 12.30 Uhr -
Ertrinkungsfälle 2001 ein Schwerpunkt der Bundesarbeitsgemeinschaft Kindersicherheit / Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft rät Eltern zur Aufmerksamkeit
Anlässlich des zweiten Nationalen Kindersicherheitstages am 10. Juni 2001 warnt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) e.V. vor den Gefahren für Kinder am Wasser. Wie Dr. Detlev Mohr, Vizepräsident der DLRG, auf der einführenden Pressekonferenz am 8. Juni erläuterte, sind Ertrinkungsfälle bei Kindern unter 15 Jahren nach Transportmittelunfällen die zweithäufigste Unfallart mit tödlichem Ausgang. Nach Angaben der DLRG ertranken im letzten Jahr 56 Kinder mit Todesfolge: 39 davon im Vorschulalter und 17 im Grundschulalter. Auf einen Todesfall kommen vermutlich noch einmal 5-10 "Beinahe-Ertrinkungsunfälle". Diesen Kindern kann zwar durch intensivmedizinische Maßnahmen häufig das Leben gerettet werden, jedoch sind die Langzeitresultate ernüchternd, wie eine Untersuchung aus dem Behandlungszentrum Vogtareuth zeigt: Jedes vierte ertrunkene Kind, das wiederbelebt wurde, starb innerhalb des ersten Jahres nach dem Unfall. 18% lagen nach einem Jahr immer noch im Koma, bei 37% blieben schwere und bei 13% mäßige neurologische Schäden zurück. Nur in 7% der Fälle fanden sich leichte bis gar keine neurologischen Defizite. Jedes zweite Kind trägt eine Epilepsie davon.
Die Mehrzahl der Ertrinkungsunfälle ereignet sich im häuslichen Umfeld, bei Kleinkindern vor allem im Gartenteich, im Pool oder einem nahegelegenen Bach. Für ältere Kinder liegen die Hauptgefahrenorte in Badegewässern oder in Schwimmbädern. Die Unterschätzung objektiver Gefahren und mangelnde Aufsicht durch die Eltern sowie das nicht konsequente Sichern von Nichtschwimmern durch Schwimmflügel oder Schwimmwesten sind die Hauptursachen der Unfälle.
Mohr rät Eltern daher, ihre Kinder am Wasser nicht aus den Augen zu lassen. Kinder sollten schon früh an Wasser gewöhnt werden, ab 4 Jahren können sie das Schwimmen erlernen - aber selbst wenn sie im Grundschulalter schon das erste Schwimmabzeichen haben, sollten sie dennoch niemals unbeaufsichtigt im Wasser baden. Der Gartenteich muss mit einem Gitter abgesichert und die Regentonne mit einem Deckel verschlossen werden.
Die DLRG beteiligt sich in diesem Jahr Feder führend in der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Kindersicherheit. Als zweiter Schwerpunkt neben den Wassergefahren stehen 2001 die Verbrühungs- und Verbrennungsunfälle im Mittelpunkt der Arbeit der BAG. Unter dem Motto "Feuer und Wasser - Gefahren vermeiden" soll die Öffentlichkeit für Unfallgefahren sensibilisiert und durch Aufklärung über Präventionsmöglichkeiten die Zahl der Kinderunfälle in Deutschland reduziert werden.
In einem Medienpaket für Multiplikatoren hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Kindersicherheit in Zusammenarbeit mit der DLRG und der Elterninitiative brandverletzter Kinder "Paulinchen" e.V. Informationen, Sicherheitstipps und Spielanregungen zu Unfällen mit Feuer und Wasser zusammen gestellt. Dieses Medienpaket kann von allen interessierten Einrichtungen, Praxen und Fachpersonen kostenlos bei der Geschäftsstelle der BAG, Heilsbachstr. 30, 53123 Bonn, oder über die homepage www.kindersicherheit.de bestellt werden. Darüber hinaus werden eine Vielzahl dezentraler Veranstaltungen in Kooperation mit den Mitgliedern und Partnern der Bundesarbeitsgemeinschaft Kindersicherheit stattfinden.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kindersicherheit ist ein Kooperationsbündnis, zu dem sich seit 1997 bis heute 32 wichtige Akteure aus freien Initiativen und aus anderen Institutionen, die in der Prävention von Kinderunfällen tätig sind, zusammengeschlossen haben. Vertreter aus sieben Bundesministerien, u.a. aus den Ressorts Umwelt, Arbeit, Verkehr und Familie, haben die Gründung der BAG veranlasst und schließlich dem Bundesministerium für Gesundheit die Federführung für die Kinderunfallprävention in der Bundesrepublik übertragen, wobei die Bonner Erklärung zur Kindersicherheit die Grundlage des gemeinsamen Engagements darstellt. Mitglieder der BAG sind u.a. die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die Bundesärztekammer, der Deutsche Turnerbund, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, die Elterninitiative Eltern brandverletzter Kinder "Paulinchen e.V.", der Deutsche Feuerwehrverband e. V., der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e.V. und das Unternehmen Johnson&Johnson als Gründungssponsor.
Für weitere Informationen Henning Bock, DLRG Bundesgeschäftstelle, Stabstelle Kommunikation, Tel. 05723/955-442.
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