DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
DLRG warnt Schwimmer vor Extratouren
In Flüssen und Seen starben 387 Menschen
Nenndorf (ots)
Fast alle Bundesländer haben Sommerferien. Bayern und Baden-Württemberg folgen in Kürze. Kurz um: Deutschland macht Urlaub. Viele Menschen zieht es an idyllische Seen oder Flussabschnitte, um zu baden und sich vom Alltagsstress zu erholen. Aus gegebenem Anlass heißt es Vorsicht: Gerade die unbewachten Badestellen bergen hohe Risiken. "Die Gefahr, dort zu ertrinken ist um ein Vielfaches höher, als an von Rettungsschwimmern bewachten Badestellen", warnt DLRG-Präsident Hans-Hubert Hatje. Die Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) belegt diesen Sachverhalt: Allein im vergangenen Jahr ertranken in Seen und Flüssen 387 Menschen.
Damit der Badeausflug nicht mit einer Katastrophe endet, sollten Sicherheitsregeln beachtet werden. Nur an bewachten Badestellen und nur zu den offiziell bekannt gegebenen Zeiten schwimmen gehen, heißt die wichtigste Regel der Lebensretter. Jeder Schwimmer sollte sich vor dem Bad bei Ortskundigen über mögliche Gefahren wie Strömungen, Wassertiefe, Brücken und Schiffsverkehr informieren. Vorsicht auch bei fließenden Gewässern: In Flüssen gibt es starke, oft unerwartete Strömungen und überraschende Tiefen. Schwimmen Sie daher in Flüssen nur, wenn Sie fit sind und über eine gute Kondition verfügen. Überschätzen Sie nicht Ihre eigene Leistungsfähigkeit. Und gehen Sie stets vorsichtig ins Wasser. Ein eleganter Sprung führt leicht zu schmerzhaften Verletzungen oder sogar Schlimmerem. Benutzen Sie nur frei zugängliche und gut einsehbare Stellen. Meiden Sie steinige und bewachsene Uferzonen, geschützte Gebiete, Schilfgürtel, Brut- und Laichgebiete. Am Besten legen Sie schon vor dem Gang ins Wasser den Ort fest, wo Sie das Wasser wieder problemlos verlassen können. Berücksichtigen Sie dabei die Strömung.
Auch Brückenpfeiler stellen eine Gefahr dar. Die unter Wasser befindlichen Sockel sind nicht zu unterschätzende Hindernisse. Sie verändern die Strömungsverhältnisse (Sogwirkung). Gleiches gilt für Buhnenfelder, Häfen, Wehre, Schleusen, Industrieanlagen, Spundwände und Fahrrinnen der Schiffe. Umschwimmen Sie diese Bereiche weiträumig. Achten Sie beim Schwimmen sorgfältig auf Treibgut und Unterwasserhindernisse wie entsorgte Fahrräder.
In Flussabschnitten mit Gezeitenströmung verstärkt diese zum Teil die normale Flussströmung erheblich. Bei ersten Anzeichen von Erschöpfung sollten Sie sofort mit der Strömung und nie dagegen ans Ufer schwimmen. Sandbänke und Flachwasserbereiche sind im Falle der Erschöpfung wichtige Zufluchtsorte.
Grundsätzlich gilt: Schwimmen Sie nie alleine und bleiben Sie nicht zu lange im Wasser. Flusswasser und Baggerseen erwärmen sich nicht so stark, wie Wasser in flacheren Seen oder Bädern. Beachten Sie die Gefahr einer Unterkühlung. Besonders in den ersten Sommerwochen sind Nord- und Ostsee, Flüsse und große Seen noch sehr kalt.
Bei Baggerseen stellen die hohen Abbruchkanten eine besondere Gefahr dar. Es kann schnell passieren, dass der weiche Sand an den Kanten nachgibt und in großen Massen in den Baggersee rutscht und dabei die Schwimmer unter sich begräbt.
Machen Sie keine Extratouren. Denken Sie daran: Wenn Sie alleine baden, kann Ihnen bei einem Unfall niemand helfen oder Hilfe holen.
Zusätzlicher Hinweis für die Medien:
Die DLRG hat die Baderegeln in mehr als 20 Sprachen übersetzt, druckfähige Vorlagen für Flyer und Plakate auch Piktogramme mit Warn- und Sicherheitshinweisen finden Sie hier: http://k.dlrg.de/regeln
Über die DLRG
Die DLRG ist mit rund 1,4 Millionen Mitgliedern und Förderern die größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1913 hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Schirmherr ist Bundespräsident Joachim Gauck. Die DLRG ist die Nummer Eins in der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung in Deutschland. Von 1950 bis 2015 hat sie über 22 Millionen Schwimmprüfungen und über viereinhalb Millionen Rettungsschwimmprüfungen abgenommen. In über 2.000 Gliederungen leisten die ehrenamtlichen Helfer pro Jahr fast acht Millionen Stunden freiwillige Arbeit für die Menschen in Deutschland. Die Kernaufgaben der DLRG sind die Schwimm- und ettungsschwimmausbildung, die Aufklärung über Wassergefahren sowie der Wasserrettungsdienst. Rund 47.000 Mitglieder wachen jährlich mehr als zwei Millionen Stunden über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern.
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