DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
DLRG erinnert an das Seebrückenunglück vor 90 Jahren in Binz auf
Rügen
Geburtsstunde einer erfolgreichen deutschen Bürgerbewegung
Binz/Bad Nenndorf (ots)
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat in einer Feierstunde der Opfer des Seebrückenunglücks in Binz auf Rügen vor 90 Jahren gedacht. Am 28. Juli 1912 waren 17 Menschen, darunter sieben Kinder, beim Einsturz des Brückenkopfes in der Ostsee ertrunken. Das Unglück war der Anlass zur Gründung der DLRG im Jahr 1913.
"Das Ereignis hat in den Köpfen und Herzen der Menschen nachhaltige Spuren hinterlassen. Es war die Geburtsstunde einer der erfolgreichsten deutschen Bürgerbewegungen mit humanitärem Ziel," so DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens.
Er erinnerte in seiner Ansprache daran, dass Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland pro Jahr mehr als 5000 Menschen ertranken und nur etwa drei Prozent der Bevölkerung schwimmen konnten. In 90 Jahren sei es der DLRG gemeinsam mit anderen Rettungsorganisationen gelungen, die Zahl der Ertrinkungsfälle um 90 Prozent zu verringern. Im vergangenen Jahr ertranken nach Angaben der Lebensretter noch 520 Personen. Dr. Wilkens: "Das sind 520 Opfer zuviel."
Mit einem Zukunftsprogramm will die DLRG bis zum Jahr 2020 die Zahl der Opfer noch einmal halbieren. Neben dem Ausbau des Wasserrettungsdienstes in den neuen Bundesländern und im Binnenland allgemein setzt die Organisation auf eine Intensivierung der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung sowie eine intensivere Aufklärung der Bevölkerung über Gefahren im und am Wasser.
Der Landesverbandspräsident der DLRG Mecklenburg-Vorpommern, Harald Schütt, hob vor der Presse die Leistungen der Rettungsschwimmer hervor. Allein im vergangenen Jahr leisteten sie ehrenamtlich und unentgeltlich 200000 Wachstunden an der Küste und den Binnenseen und retteten 48 Menschen vor dem Ertrinken. Bundesweit verdankten allein im vergangenen Jahr 559 Menschen den zumeist jungen Männern und Frauen ihr Leben.
In der laufenden Badesaison setzt die DLRG in Mecklenburg-Vorpommern 1125 Wachleiter und Wachgänger aus dem ganzen Bundesgebiet auf 83 Stationen ein. Harald Schütt bat die politisch Verantwortlichen eindringlich, die seit langem geforderte Badestellenverordnung auf den Weg zu bringen. Gesetzlich fixierte Standards, so Schütt, erhöhten die Qualität der Wasserrettung und seien für das Land, das in hohem Maße vom Tourismus lebe, von grundsätzlicher Bedeutung.
Mit Blick auf Europa hob Dr. Wilkens die internationale Verantwortung der mit 570000 Mitgliedern größten Wasserrettungsorganisation der Welt hervor. Pro Jahr ertrinken weltweit 490000 Menschen. "Jeden Tag geht eine Titanic unter. Deshalb müssen wir in Zusammenarbeit mit der internationalen Wasserrettungsorganisation, der Internationale Life Saving Federation (ILS), und der ILS-Europe die nationalen Rettungsorganisationen in anderen Staaten auf- und ausbauen und unsere Fähigkeiten einbringen. Die humanitäre Aufgabe, Leben zu retten, darf nicht an nationalen Grenzen halt machen," erläuterte der DLRG-Präsident die zukünftigen Aufgaben seines Verbandes.
Im Rahmen der Gedenkveranstaltung übergab die Beiersdorf AG, Hamburg, den Lebensrettern ein neues Motorrettungsboot, das auf den Namen NIVEA 56 getauft wurde. Es soll zukünftig in Rostock für mehr Sicherheit sorgen. Das Hamburger Unternehmen fördert allein in Mecklenburg-Vorpommern 37 Wachstationen der DLRG.
Für Nachfragen und weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: DLRG Pressesprecher, Martin Janssen, 05723-955441
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