Bundesinnung der Hörakustiker KdöR
Zukunft Handwerk: Ausbildung zum Hörakustiker
Abi geschafft - und jetzt?
Mainz (ots)
Nach dem Abschluss des Abiturs stellt sich für viele Schulabgänger die Frage, wie es beruflich weitergehen soll: Ausbildung oder Studium? Was ist sinnvoller, hat Zukunftsperspektive oder passt besser zu den eigenen Fähigkeiten? Eine Ausbildung zum Hörakustiker ist vielseitig und zukunftssicher und bietet Möglichkeiten in verschiedene Richtungen - vom Meister bis hin zum Master.
"Wer Hörakustiker werden möchte, benötigt wie in jedem Handwerk technisches Geschick, aber auch Interesse an medizinischen Themen sowie soziale Kompetenzen", beschreibt Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha) die notwendigen Voraussetzungen für diesen Beruf. "Das Hörakustiker-Handwerk ist sehr abwechslungsreich, eine Kombination aus Gesundheitsberuf, Handwerk und Beratungstätigkeit."
Duale Ausbildung: Praxis plus Theorie
Die duale Ausbildung im Hörakustiker-Handwerk vereint die praktische Berufserfahrung, die die Auszubildenden in ihrem Ausbildungsbetrieb sammeln, mit theoretischen Lerninhalten im Blockunterricht am Campus Hörakustik in Lübeck. In der dortigen bundesweit zentralen und weltweit größten Ausbildungsstätte des Hörakustiker-Handwerks erlernen die angehenden Hörakustiker das Fachwissen für ihren späteren Beruf. Zur hochmodernen Ausstattung des Campus gehören Labore, Hörsaal, Boardinghäuser und neueste Technik - vom 3D-Drucker bis zur Hörsystemebank mit über 2.000 Hightech-Hörgeräten aller Hersteller. Die Ausbildung dauert drei Jahre und kann gegebenenfalls auch um ein halbes Jahr verkürzt werden.
Karriere nach der Gesellenprüfung
Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung stehen den Gesellen weitere Karrieremöglichkeiten offen: "Um einen eigenen Fachbetrieb zu leiten, ist eine Fortbildung zum Meister notwendig. Das ist am Campus für Hörakustik berufsbegleitend oder auch in Vollzeit möglich", so Schmidt. "Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich durch Weiterbildungen zu spezialisieren, zum Beispiel im Bereich der Hörsystemversorgung für Kinder oder bei Tinnitus." Eine akademische Laufbahn mit Abschluss im Studiengang Hörakustik ist an der nahegelegenen Technischen Hochschule Lübeck, die mit dem Campus Hörakustik kooperiert, möglich.
Fachkräfte in Zukunftsbranchen
Aufgrund des demografischen Wandels steigt die Zahl der Menschen, die eine Hörsystemversorgung benötigen. "Nicht nur die Alters-, sondern auch die Lärmschwerhörigkeit nimmt zu. Hörakustiker sind Fachleute, die auch künftig in unserer Gesellschaft dringend benötigt werden", erklärt Schmidt. "Sie geben schwerhörigen Menschen jeden Alters ein Stück Lebensqualität zurück."
Zur Gewinnung von Auszubildenden im Handwerk, auch in weiteren Handwerksbranchen, organisieren die Partnerorganisationen der Allianz für Aus- und Weiterbildung den "Sommer der Berufsausbildung", um Jugendliche auf ihrem Weg in die Ausbildung zu unterstützen: Mit vielfältigen Aktionen und Events auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene informieren sie über die berufliche Bildung und bringen Betriebe und Jugendliche zusammen.
Weiter Informationen:
https://www.afh-luebeck.de/beruf/
Einblicke in das erste und zweite Lehrjahr gewährt eine Auszubildende der Hörakustik in folgenden Kurz-Videos:
Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit über 7.200 Hörakustiker-Betrieben und ca. 18.000 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit modernsten Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.
Die Versorgungsqualität im Bereich von Hörsystemen ist in Deutschland sehr gut, das bestätigt die größte jemals von gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) durchgeführte Versichertenbefragung zur Hörsystemversorgung in Deutschland. Rund 90 Prozent der Versicherten waren "sehr zufrieden" oder "zufrieden" mit der individuellen Versorgungssituation. Und das unabhängig davon, ob der Versicherte eine mehrkostenfreie Versorgung gewählt oder eine private Zuzahlung geleistet hat.
Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der Hörsystemfunktionen u.v.m. zuständig. Er berät zu Gehörschutz, Tinnitus und allem rund ums Hören.
Pressekontakt:
Michael Skwarciak, M.A. (biha), skwarciak@biha.de
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