Heilbronner Stimme: Anschlag in Barcelona - Gerd Landsberg vom Städte- und Gemeindebund: Städte sollen nicht zu Festungen werden - "Eine offene Gesellschaft braucht offene öffentliche Plätze"
Heilbronn (ots)
Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, hält nichts davon, nach dem Anschlag von Barcelona Städte zu "Festungen" auszubauen. Zum Vorschlag des Innenministers von Mecklenburg-Vorpommerns, Lorenz Caffier, Innenstädte baulich besser zu schützen, sagte Landsberg der "Heilbronner Stimme" (Samstag): "Heute gehören detaillierte Sicherheitsanalysen, Poller, Zivilpatrouillen und eine hohe Polizeipräsenz zum Portefeuille der meisten Kommunen. Es gilt weiterhin wachsam zu analysieren, wo Plätze mit hoher Symbolkraft eventuell durch städtebauliche Maßnahmen stärker geschützt werden könnten. Im Grundsatz vertritt der Deutsche Städte- und Gemeindebund aber weiterhin den Standpunkt, dass Sicherheitskonzepte maßvoll umgesetzt werden müssen. Städte und Gemeinden wollen und sollen nicht zur Festung gemacht werden."
Landsberg fügte hinzu: "Durch die vielen Terroranschläge sind die Kommunen insbesondere bei der Ausrichtung von Großveranstaltungen viel stärker sensibilisiert. Eine hundertprozentige Sicherheit kann es allerdings nicht geben. Las Ramblas in Barcelona gehört zu den Orten mit der höchsten Polizeipräsenz. Noch mehr Polizisten sind keine Garantie für die Verhinderung von derartig menschenverachtenden Anschlägen."
"Veranstaltungen stehen mit ihren Kultur- und Freizeitangeboten für Lebensqualität und kulturelle Vielfalt in Städten und Gemeinden", sagte der Verbandschef weiter. "Sie sind fester Bestandteil unserer Kultur und stiften Identität vor Ort. Diese Werte müssen auch in Zukunft erhalten bleiben. Eine offene Gesellschaft braucht offene öffentliche Plätze."
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