USA missachten internationale Standards
Berlin (ots)
Zur Hinrichtung des wegen Raubmordes zum Tode verurteilten Schwarzen Gary Graham, auch bekannt unter dem Namen Shaka Sankofa, im US-Bundesstaat Texas erklärt Karen Bagge, USA-Expertin der deutschen Sektion von amnesty international:
"Mit dieser Hinrichtung haben die USA diverse international anerkannte Regeln der Rechtsprechung gebrochen: Gary Graham war 17 Jahre alt, als er das im zur Last gelegte Verbrechen begangen haben soll. Internationale Standards verbieten die Hinrichtung von zur Tatzeit Minderjährigen. Seit 1993 wurden weltweit 17 Minderjährige hingerichtet, 12 davon allein in den USA. Ausserdem wurde Graham von durch das Gericht bestellten, inkompetenten Anwälten vertreten. Sie hatten sogar selbst in einer eidesstattlichen Erklärung verkündet, dass sie ihren Mandanten von Anfang an für schuldig hielten und deshalb nicht einmal Beweise für seine Unschuld sammelten. Gary Graham wurde auf Grund der Aussage einer einzigen Zeugin schuldig gesprochen. Es gibt berechtigte Zweifel daran, ob er die Tat begangen hat.
Angesichts dieser Tatsachen ist es grotesk zu hören, dass Gouverneur Bush erklärt, der Gerechtigkeit sei Genüge getan worden. Die USA beanspruchen für sich weltweit eine moralische Führungsrolle. Doch während weltweit immer mehr Staaten die Todesstrafe abschaffen, nimmt in den USA die Zahl der Hinrichtungen drastisch zu. Graham war das 50. Opfer in diesem Jahr. "
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