Sportkompetenz im deutschen Fernsehen
Qualitative Sportstudie von IP Deutschland
Köln (ots)
11. Juni 2010. Pünktlich zum Start der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika hat Vermarkter IP Deutschland eine vom Institut Sport+Markt durchgeführte qualitative Studie zur Bedeutung von Sport im Fernsehen veröffentlicht. Sie beantwortet unterschiedliche Fragen: Warum sehen Zuschauer gern Sport im Fernsehen? Welche Erwartungen haben sie an die TV-Berichterstattung? Was macht die Faszination von Public Viewing aus? In Gruppendiskussionen und Tiefeninterviews wurden 38 sportinteressierte Zuschauer (60 % Männer, 40 % Frauen von 18 bis 54 Jahren), die regelmäßig Sport sehen, befragt.
Hinter der Begeisterung für die Sportberichterstattung im Fernsehen stehen demnach fünf Grundmotive: "Leistungsmotiv" ist das Bedürfnis, sich mit anderen zu messen, "Gruppenzugehörigkeit" und "Emotionalität" zu erleben. Die Zuschauer empfinden eine "Identifikation" mit einem Sportler, Verein oder einer Nation. Wer sich als Experte beweisen kann, erfährt eine "Selbstwertstützung".
Das Fernsehen spielt im Konzert der Medien die größte Rolle: Nur ein audiovisuelles Medium kann die Dynamik eines Sportereignisses adäquat darstellen. Live-Übertragungen mit Zuschauern vor Ort und einer emotionalen Kommentierung sorgen für Nähe zum Event und wecken dadurch ein Höchstmaß an Emotionen - die Zuschauer fühlen sich, als wären sie live dabei und durchleben dementsprechend auch die ganze Bandbreite der Emotionen - Freude, Spannung, Euphorie, Stolz, Wut, oder Trauer. Je nach Sportart ziehen Zuschauer das TV- dem Live-Erlebnis sogar vor, weil sie durch die Kameraperspektive näher am eigentlichen Geschehen sind. Außerdem werfen sie einen Blick hinter die Kulissen und empfinden die Einordnung des Geschehens durch die Kommentatoren als hilfreich.
Der Sportzuschauer schaut (Live-)Sport hoch konzentriert, er möchte informiert und mitgerissen werden. Da er gezielt einschaltet, ist er bereits positiv angespannt - eine Anspannung, die sich je nach Sportereignis schnell steigert. In der Vorberichterstattung will der Zuschauer eingestimmt werden, die Nachberichterstattung ermöglicht - nach dem hochemotionalen Ereignis selbst - die Reflektion des Gesehenen. Der Zuschauer gewinnt wertvolle Erkenntnisse für die Diskussion mit Freunden und Kollegen. Auch Moderatoren und Kommentatoren prägen das Erleben der Sportübertragung: Der Expertenkommentar ist die Brücke zwischen dem Gesehenen und seiner Deutung, er trägt erheblich zum Spannungsaufbau bei.
Was ein "Sportevent" in den Augen der Zuschauer von einem bloßen "Sportereignis" unterscheidet ist einerseits die Bedeutung der sportlichen Auseinandersetzung, andererseits die Mobilisierung großer Massen. Events sind Fußball-Europa und -Weltmeisterschaften, Olympische Spiele, Titelkämpfe im Boxen, Champions-League- und Formel-1-Finale oder die Handball-WM. Seit der WM 2006 ist auch eine "Verbrüderung" auf offener Straße oder in Kneipen zu beobachten, für das Gemeinschaftsgefühl ist die Beteiligung "der Deutschen" Grundvoraussetzung. Beim Public Viewing sorgt diese Identifikation für die Euphorie der Masse.
Weitere Informationen zur Studie schicken wir Ihnen gerne auf Anfrage. Weitere Informationen zur IP Deutschland finden Sie unter www.ip-deutschland.de .
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