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Komitee gegen den Vogelmord e. V.

Naturschützer stoppen Jagd auf Zugvögel
Deutsche und italienische Naturschützer wollen heimkehrende Singvögel gemeinsam schützen

Aachen / Neapel (ots)

Deutsche und italienische Vogelschützer
wollen vom kommenden Wochenende an gemeinsam gegen Singvogeljäger in
Süditalien vorgehen. Wie am Mittwoch das Komitee gegen den Vogelmord
in Aachen mitteilte, haben Wilderer entlang der Meeresküste bei
Neapel ungezählte Fallen und Netze postiert, in denen aus Afrika nach
Mitteleuropa zurückkehrende Nachtigallen, Wiedehopfe, Steinschmätzer
und andere seltene Zugvögel ein vorzeitiges Ende fänden. Auf den der
Küste vorgelagerten Inseln wie Ischia und Capri würden zudem
durchziehende Greifvögel und Wachteln erbarmungslos unter Beschuß
genommen. "Die Europäische Vogelschutzrichtlinie verbietet die Jagd
auf heimkehrende Zugvögel, aber die Jäger kümmern sich einfach nicht
darum," empört sich Eugen Tönnis vom Komitee gegen den Vogelmord.
Ungeachtet aller Schutzbestimmungen würden in Olivenöl gebratene
Singvögel zu Ostern in Süditalien vielfach immer noch als besondere
Delikatesse geschätzt.
Doch nun rüsten auch die Naturschützer auf. Die Behörden in Neapel
hätten, so das Komitee gegen den Vogelmord weiter, ein Dutzend
süditalienischer Naturschützer zu ehrenamtlichen Umweltpolizisten mit
weitreichenden Kontrollbefugnissen ernannt, die nun bis Mitte Mai
gemeinsam mit den deutschen Tierfreunden gegen die Singvogeljäger
vorgehen wollen. In den vergangenen Jahren sei es bei solchen
Aktionen immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen der aufgebrachten
Jäger gekommen, vereinzelt habe man die Vogelschützer sogar
beschossen.
Derweil schwinde auch in Italien der Einfluß der Jäger immer mehr.
Erst Ende Januar habe das nationale olympische Komitee die
Jagdverbände auf Drängen der Naturschützer ausgeschlossen, wodurch
die Jäger staatliche Zuschüsse in Millionenhöhe verlieren würden. Das
Parlament in Rom habe zudem erst unlängst einen Gesetzentwurf
abgelehnt, mit dem die Jagd auf Finken, Sperlinge, Stare und selbst
Greifvögel wieder erlaubt werden sollte.
V.i.S.d.P. und nähere Information, Vermittlung von Bild- und
Filmmaterial:
Komitee gegen den Vogelmord e.V.
c/o Eugen Tönnis
Auf dem Dransdorfer Berg 98
53121 Bonn
Tel.: 0228/665521 oder 0172/2191542
Fax:  0228/665280

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