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Komitee gegen den Vogelmord e. V.

Vogelfängerbande überfällt deutsche Vogelschützer
Gemeindepolizist als Singvogelwilderer überführt

Ischia/Bonn (ots)

Rund 20 alkoholisierte Singvogeljäger haben am
Ostermontag auf der süditalienischen Mittelmeerinsel Ischia ein
halbes Dutzend deutscher Vogelschützer überfallen und beraubt.
"Während wir in dem europäischen Vogelschutzgebiet 'Monte Epomeo'
Vogelfallen zur illegalen Singvogeljagd einsammelten, stürmten die
Vogelfänger plötzlich aus einem Landhaus, raubten unsere Jacken,
Rucksäcke und Handys", erklärt Eugen Tönnis vom Komitee gegen den
Vogelmord. "Unter Androhung von Schlägen zwangen sie uns, die
eingesammelten Vogelfallen im Tausch gegen die entwendeten
Gegenstände wieder herauszugeben."
Die sofort alarmierten Carabinieri eilten daraufhin mit Blaulicht
in das Naturschutzgebiet und konnten einen der Jäger inflagranti
festnehmen, während er die Vogelfallen wieder aufbaute. Ein anderer
mutmaßlicher Wilderer durchbrach eine Polizeisperre mit einem
Motorcrossrad und entkam. In der Wohnung des vorübergehend
festgenommenen Wilderers fanden die Carabinieri drei Jagdgewehre
nebst Munition und zahlreichen weiteren Fallen. Besonders brisant:
Wie unmittelbar eingeleitete Recherchen der Carabinieri ergaben,
gehört das Landhaus einem Gemeindepolizisten aus dem Feriendörfchen
Barano d´Ischia, das dieser eigens zur Wilderei und ohne
Baugenehmigung im Naturschutzgebiet errichtet hat. Vor dem Eingang
des Hauses entdeckten die Vogelschützer zahlreiche leere
Schrotpatronen, mit denen dort während der letzten Tage auf
heimkehrende Nachtigallen, Rotkehlchen, Wachteln und Greifvögel
geschossen worden war. In der Umgebung hatte man, so das Komitee
gegen den Vogelmord weiter, zudem große Flächen Wald- und Buschland
abgebrannt, um freie Schußbahn auf die Zugvögel zu haben.
Ischia und die anderen Inseln vor der süditalienischen Küste
gehören zu den Hochburgen der Zugvogeljagd im Mittelmeerraum, so das
Komitee gegen den Vogelmord. Jetzt im Frühling erreichten die aus
Afrika heimkehrenden Tiere dort erstmalig und meist völlig erschöpft
Europa und würden eine leichte Beute der Jäger. Auf Druck der
Vogelschützer habe Italiens grüner Landwirtschaftsminister Peccorario
Scanio zwar die Einsatzgruppe der Forstpolizei auf der Insel
verstaerkt, doch dies hindere die Jaeger nicht, selbst vor deren
Fenster Nacht für Nacht Tonbänder mit dem Gesang der Vögel
abzuspielen, um sie vor ihre Flinten zu locken, so Eugen Tönnis. Die
deutschen Vogelschützer wollen indes mit Unterstützung italienischer
Jagdaufseher und Carabinieri auch weiterhin Jagd auf die Wilderer
machen, um der europaweit verbotenen Jagd auf heimkehrende Zugvögel
endlich ein Ende zu bereiten.
V.i.S.d.P.:
Eugen Tönnis, 
Rosstr. 7, 
52064 Aachen (z.Zt. Barano d´Ischia)
Tel.: 0172/6486754 oder 0172/2191542

Original-Content von: Komitee gegen den Vogelmord e. V., übermittelt durch news aktuell

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