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Komitee gegen den Vogelmord e. V.

Vogelküken droht qualvoller Hungertod
Bundesrepublik eröffnet Jagd auf Zugvögel während der Brutzeit

Aachen/Brüssel (ots)

Trotz Verbots durch die Europäische Union
dürfen vom kommenden Sonntag an erneut Wildtauben inmitten der
Brutzeit bejagt werden. Zwei Wochen später wird dann in den meisten
Bundesländern auch die Jagd auf Möwen und Rabenvögel eröffnet, obwohl
die Tiere noch bis weit in den Herbst hinein mit der Aufzucht ihrer
Jungtiere beschäftigt sind. Dies teilte am Donnerstag das Komitee
gegen den Vogelmord in Aachen mit.
"Die Europäische Vogelschutzrichtlinie verbietet seit mehr als
zwanzig Jahren, Vögel während der Aufzuchtzeit ihrer Jungtiere zu
bejagen, Deutschland verstößt als einziges EU-Land gegen diese
Bestimmung", empört sich Eugen Tönnis vom Komitee gegen den
Vogelmord. Die EU-Kommission betreibe deswegen auf Antrag der
Vogelschützer schon seit zwei Jahren ein Vetragsverletzungsverfahren
gegen die Bundesregierung, doch im zuständigen Bonner
Landwirtschaftsministerium denke man scheinbar gar nicht an eine
rasche Lösung des Problems. Mit der Neufassung der
Jagdzeitenverordnung betraute führende Ministerialbeamte würden sogar
öffentlich in der Jagdpresse zum Protest gegen jegliche
Gesetzesänderungen aufrufen.
Schützenhilfe erhielten die Vogelschützer allerdings vom Leiter
des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Hartmut Vogtmann, der erst
unlängst eine gründliche Überarbeitung der Liste der in Deutschland
jagdbaren Tierarten gefordert habe. Deswegen sei er inzwischen einer
üblen Verunglimpfungskampagne durch die Jägerschaft ausgesetzt. "Wild
und Hund", Deutschlands führende Jagdgazette, habe ihn in ihrer
jüngsten Ausgabe sogar wissen lassen, Diskussionen über seine
Vorschläge seien "mit einiger Sicherheit nicht ohne
Handgreiflichkeiten abzuwickeln".
Trotz derartiger Drohungen will das Komitee gegen den Vogelmord
auch weiterhin für die Beachtung der Europäischen
Vogelschutzrichtlinie eintreten. Pünktlich zum Beginn der Jagdsaison
haben die Vogelschützer Deutschlands Tierfreunde aufgerufen, bei
Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast per e-mail
(www.komitee.de) gegen die Jagd auf Vögel zu protestieren. Insgesamt
würden von Deutschlands Jägern jährlich immer noch über zwei
Millionen Wildtauben, Möwen, Schnepfen, Gänse, Krähen, Fasane und
Schwäne getötet und verspeist.
V.i.S.d.P.: Komitee gegen den Vogelmord, 
   Pressestelle c/o Eugen Tönnis, 
   Rosstraße 7, 52064 Aachen
   Tel.: 0172/6486754 oder 0172/2191542
Komitee gegen den Vogelmord e.V.
Auf dem Dransdorfer Berg 98, 53121 Bonn
Tel.: 0228/665521, Mobil: 0172/2191542 oder 0172/6486754 
www.komitee.de,  komitee@komitee.de

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