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Komitee gegen den Vogelmord e. V.

Giftige Jagdmunition bedroht Deutschlands Vogelwelt
Bleivergiftung ist Todesursache Nr.1 für Seeadler

Bonn/Berlin (ots)

Bei der Jagd verschossene Bleimantelgeschosse
und Bleischrote vergiften unsere Umwelt und streng geschützte Arten.
Beim Wappentier Deutschlands, dem gefährdeten Seeadler, sind
Bleivergiftungen mittlerweile sogar die häufigste Todesursache. Wie
Forscher des Berliner Instituts für Zoo- und Wildtierforschung jetzt
herausfanden, hatten mehr als ein Viertel von 141 untersuchten
Seeadlern aus ganz Deutschland letale Bleiwerte (mehr als 5ppm) in
der Leber. Bei 48 in den letzten Jahren aufgefundenen Adlern aus
Brandenburg lag der Anteil tödlicher Bleivergiftungen sogar bei mehr
als 31%. Wie das Komitee gegen den Vogelmord gestern in Bonn
mitteilte, ist bei der Jagd verschossene Bleimunition die wesentliche
Quelle für Bleivergiftungen bei Wasservögeln. "Die Tiere nehmen die
Projektile bei der Nahrungssuche auf und gehen anschließend qualvoll
zugrunde.", so Komitee-Sprecher Axel Hirschfeld. Besonders ärgert die
Naturschützer, daß Blei in Benzin und Nahrung zwar bundesweit
geächtet ist, in und an Feucht- und Naturschutzgebieten jedoch "pro
Jahr mehr als eine Million Bleigeschosse"(Hirschfeld) von Jägern
verschossen werden dürfen. Sogar mitten in Nationalparks sei die
Anwendung der hochgiftigen Projektile völlig legal. Insgesamt werden
nach einer Hochrechnung des Komitees pro Jahr ca. 900 Tonnen
Bleimunition von Jägern "in die Landschaft geschossen". Nach Angaben
des Komitees sind die in den Seeadlern festgestellten Bleiwerte auch
als Indikator für eine massive Bedrohung der gesamten Vogelwelt
anzusehen."Die Bestände vieler Wasservögel sind durch das Blei in der
Nahrungskette auf kurz oder lang akut gefährdet.", befürchtet
Hirschfeld. Das Komitee gegen den Vogelmord hat deshalb
Verbraucherschutzministerin Renate Künast aufgefordert, bei der für
2004 angesetzten Reform des Bundesjagdgesetzes ein bundesweites
Verbot von bleihaltiger Munition einzuführen. Dabei verweisen die
Vogelschützer auf Dänemark und die Niederlande, wo Bleimunition wegen
ihrer schädlichen Wirkung auf die Umwelt bereits seit Jahren verboten
ist.

Pressekontakt:

V.i.S.d.P.: Alexander Heyd, Auf dem Dransdorfer Berg 98, 53121 Bonn

Weitere Informationen, Röntgenbilder, Bilder vergifteter
Seeadler: Axel Hirschfeld, Telefon 0228 66 55 21 oder
www.komitee.de

Original-Content von: Komitee gegen den Vogelmord e. V., übermittelt durch news aktuell

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