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Komitee gegen den Vogelmord e. V.

Wirbel um deutschen Vogelschmuggler
Vogelschützer werfen Behörden Untätigkeit vor

Bonn/Oslo (ots)

Obwohl er von der norwegischen Polizei mit mehr
als 110 frisch gewilderten Vogeleiern und 18 Jungvögeln erwischt
wurde, darf ein Vogelhändler aus Nordrhein-Westfalen weiter
ungehindert angebliche Zuchterfolge von europäischen Wildvögeln
verkaufen. Wie das Bonner Komitee gegen den Vogelmord mitteilte,
wurde der 53jährige bereits im Juni 2004 im Bezirk Finnmark an der
norwegisch-finnischen Grenze mit einem zum Schmuggeltransporter
umgebautem PKW erwischt. In dem Fahrzeug entdeckten die Beamten
mehrere versteckt eingebaute Brutmaschinen mit Eiern aus den Nestern
von Sandregenpfeifern, Steinwälzern, Kampfläufern, Feldlerchen und
Seeschwalben. Da es sich bei diesen Tieren ausnahmslos um stark
gefährdete und geschützte Arten handelte, wurde die Schmuggelware
konfisziert und die deutschen Kollegen über den Fall informiert.
Jetzt erheben Vogelschützer schwere Vorwürfe gegen die
Artenschutzbehörden in Nordrhein-Westfalen. So hätten es nach
Informationen des Komitees gegen den Vogelmord weder der Zoll noch
die zuständige Naturschutzbehörde bisher für nötig gehalten, eine
Kontrolle der Vogelzucht in Metelen (Kreis Steinfurt) anzuordnen oder
den Verdächtigen auch nur zu dem Vorfall zu befragen. "Der Mann
verkauft seit einem Jahr genau solche Vogelarten als angebliche
Nachzuchten, die er in Norwegen aus der Natur geklaut hat. Das stinkt
gewaltig nach Betrug!", so Axel Hirschfeld, Artenschutzexperte des
Komitees. Dazu kommt, daß der Verdächtige nach Recherchen des
Verbandes offenbar enge Verbindungen zu einem Kreis polizeibekannter
und vorbestrafter Eiersammler hat, die von Gerichten in Koblenz und
Potsdam bereits im Jahr 2002 zu hohen Bewährungsstrafen verurteilt
wurden. "Da fragt man sich, was man eigentlich anstellen muß, damit
der behördliche Artenschutz in Deutschland endlich tätig wird",
ärgert sich Hirschfeld. Ganz anders sieht das offenbar der überführte
Eierdieb, der nach Informationen des Komitees bis heute regelmäßig in
Fachzeitschriften angebliche Zuchterfolge geschützter europäischer
Vögel anbietet. Seine Spezialität: Nachzuchten nordischer Wat- und
Singvögel. Das Komitee hat seine Erkenntnisse in der letzten Woche
dem Kölner Zollkriminalamt zur Verfügung gestellt und darum gebeten,
den Fall erneut zu prüfen.
V.i.S.d.P.: Komitee gegen den Vogelmord e.V., A.Heyd, A.d.Dransdorfer
Berg 98, 53121 Bonn
Medienkontakt, Bildmaterial: Axel Hirschfeld, Tel. 0228/665521 Mobil
0179 480 380 5

Original-Content von: Komitee gegen den Vogelmord e. V., übermittelt durch news aktuell

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