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Mehr Qualität, mehr Wettbewerb, weniger Bürokratie Verwaltungsrat des IKK-Bundesverbandes fordert eine an den Belangen der Versicherten und Arbeitgeber ausgerichtete Gesundheitspolitik

Bergisch Gladbach (ots)

Der Verwaltungsrat des
IKK-Bundesverbandes hat auf seiner Sondersitzung in Berlin eine 
Neujustierung der aktuellen Gesundheitspolitik gefordert. Eine 
sinnvolle Gesundheitsreform müsse durch intelligente 
Versorgungsmodelle die Behandlungsqualität für die Versicherten 
verbessern, statt weniger Wettbewerb zu ermöglichen, und sie müsse 
Bürokratie abbauen, statt neuen Verwaltungsaufwand zu produzieren. An
diesen Kriterien werden die Versicherten und Arbeitgeber die Reform 
messen.
Der jetzt bekannte Arbeitsentwurf wie auch die Eckpunkte würden 
diesen Kriterien aber nicht genügen. Die große Koalition habe ihr 
eigenes Ziel nicht erreicht, die Finanzierungsgrundlagen der GKV 
nachhaltig zu stabilisieren. Mit dem Zusammenspiel von 
Gesundheitsfonds und Dachverband werde es eine Zentralisierung der 
Gesundheitsversorgung geben, die die Versorgung der Versicherten 
dauerhaft verschlechtern und verteuern werde. Denn die 
Berücksichtigung von Versicherten- und Arbeitgeberinteressen, wie sie
jetzt in den Verwaltungsräten gegeben ist, fiele in diesem Modell 
weg. Diese Maßnahmen zeichneten den Weg zu einer staatsmedizinischen 
Versorgung wie auch zur Einheitskasse vor. "Ein solches Modell 
widerspricht einer vernünftigen Wettbewerbsausrichtung und fördert 
zudem bürokratische Strukturen anstatt diese abzubauen", erklärte 
Rolf Wille, der Arbeitgebervertreter und Verwaltungsratsvorsitzender 
des IKK-Bundesverbandes.
Auch der sich weiter verfestigende Abschied von der paritätischen 
Finanzierung durch die zusätzliche Kopfprämie sei abzulehnen. "Diese 
Kopfprämie wird den Wettbewerb um qualitativ gute Versorgung beenden 
und stattdessen einen Leistungsverhinderungswettbewerb initiieren. 
Zudem wird durch diese Konstruktion jeder medizinische Fortschritt 
allein durch die Versicherten zu finanzieren sein", betonte der 
Versichertenvertreter und Verwaltungsratsvorsitzende Hans-Jürgen 
Müller.
Es bedürfe dringend einer deutlich größeren Vertragsfreiheit der 
einzelnen Krankenkassen. Der Wegfall des Kontrahierungszwanges und 
die Möglichkeit, kassenindividuelle Angebote für die Versicherten zu 
verhandeln, seien Grundvorrausetzungen, um Effizienzen zu heben. Der 
Verwaltungsrat des IKK-Bundesverbandes erhoffe sich eine gesteigerte 
Wettbewerbsdynamik in der GKV mit attraktiven und innovativen 
Versorgungsangeboten durch eine grundsätzliche Neuausrichtung des 
Verhältnisses von Kollektiv- und Einzelverträgen. Nach Ansicht der 
ehrenamtlichen Selbstverwaltung sei es so möglich, auf Dauer gut und 
effizient arbeitende Kassen an ihren Angeboten und ihrem Preis zu 
messen. Voraussetzung hierfür sei jedoch, dass Krankenkassen auch 
weiterhin ihren Beitragssatz als den für die Kunden wahrnehmbaren 
"Preis" selbst bestimmen könnten.
Ebenso brauche ein Wettbewerb um "mehr Versorgungsqualität" 
bessere Gestaltungsspielräume als die Politik den Krankenkassen nach 
den Eckpunkten zugestehen wolle. Die jetzt vorliegenden Ideen seien 
kontraproduktiv und verschenkten wertvolle Möglichkeiten. Wenn 
Gesundheitspolitik mit dem richtigen Ansatz anträte, die Versorgung 
der Versicherten und insbesondere der Kranken auf dem neuesten 
medizinischen Stand und zu der bestmöglichen Qualität zu sichern und 
weiterzuentwickeln, dann müsse sie den Akteuren auch die Freiheiten 
zugestehen, dies eigenverantwortlich zu organisieren.
Mit dem erklärten Willen zum Abbau von Bürokratie sei ein 
richtiges Ziel benannt. Hierbei sei ein enger Maßstab anzulegen und 
jede Maßnahme darauf hin zu überprüfen, ob durch sie die Bürokratie 
wirklich abgebaut und somit Kosten verringert werden könnten. 
Maßnahmen, die eher zu einem mehr an bürokratischem Aufwand führten, 
seien abzulehnen, wenn sie nicht zugleich eine deutlich höhere 
Versorgungsqualität mit sich brächten.
Diese Kriterien sollte die Bundesregierung nutzen, um die 
Vorschläge der Eckpunkte zu einer Gesundheitsreform zu überprüfen und
an diesen Kriterien auszurichten.

Kontakt:

IKK Bundesverband
Pressesprecher: Joachim Odenbach
Tel.: (02204) 44-111
Fax: (02204) 44-455
e-mail: joachim.odenbach@bv.ikk.de

Original-Content von: IKK e.V., übermittelt durch news aktuell

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