Deutsche Gründer- und Unternehmertage (deGUT)
"Einfach zufrieden stellen reicht nicht mehr aus!"
Das Unternehmerpaar Clausing im Porträt auf www.degut.de über die Gründung und Erfolgsfaktoren des preisgekrönten "Hotel Zur Bleiche Resort & Spa"
Berlin/Potsdam (ots)
Christine Clausing, die zusammen mit ihrem Mann Heinrich Michael Clausing das international erfolgreiche "Hotel Zur Bleiche Resort & Spa" in Burg/Spreewald gründete, fungiert als Repräsentantin der Deutschen Gründer- und Unternehmertage (deGUT) 2011. Sie möchte nicht nur jungen Unternehmer/innen Mut machen, "das zu tun, wofür ihr Herz schlägt". In einem Kurzfilm auf http://www.degut.de verrät sie auch, welche Faktoren für ihren Erfolg maßgeblich waren.
Die "Bleiche", die 1992 mit sechs Mitarbeitern startete, ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einem mehrfach ausgezeichneten Hotel mit 180 Mitarbeitern gewachsen. Nach langer Standortsuche fand das Unternehmerpaar, das ursprünglich aus Bayern kommt, im Spreewald günstige Rahmenbedingungen. Der enge Bezug zur Region ist eine wichtige Grundlage für ihren Erfolg: Sie legten bei der Hotelgründung großen Wert darauf, die Besonderheiten der von der Unesco geschützten Spreewaldregion in der Gestaltung der Räume sichtbar werden zu lassen. So spiegelt sich der Bezug zur Landschaft bei der Auswahl der natürlichen Materialien wie Lehm, Stroh und Binsenmatten, Holz oder Naturstein von der Ausstattung über die Küche bis hin zu den Spa-Anwendungen wider. "Das Besondere an unserem Haus ist der Spreewald in seiner Einzigartigkeit, darauf baut natürlich auch das Hotel mit seinen Adaptionen auf", erklären die Unternehmer.
Standort und Konzept als Herausforderungen nach der Wende
Heinrich Clausing kommt aus einer Hoteliersfamilie und brachte bereits reichlich Branchenerfahrung mit. Für beide war die Entscheidung, ihr Hotel Anfang der Neunziger in einem der neuen Bundesländer zu eröffnen, dennoch ein kleines Abenteuer und mit einigen strukturellen, teils ganz praktischen Schwierigkeiten verbunden. "1992 hatten wir ganz einfach kein Telefon. Mitarbeiter verständigen, dass sie zum Dienst kommen, ging nur schriftlich oder indem Du jemanden mit dem Fahrrad schickst. Es war natürlich in der Situation nach der Wende eine Herausforderung, die man erst einmal praktisch überwinden musste", so Christine Clausing im Rückblick. Sie gingen nicht nur mit der Standortwahl, sondern auch mit ihrem Hotelkonzept, das Wellness in den Mittelpunkt stellt, ein Wagnis ein: "Der Gast 1996 kannte kein Wellness. Heute ist Wellness in, jedes Hotel hat etwas auf diesem Sektor und tut sich schwer, wenn es so etwas nicht hat."
Wie hat es das Paar geschafft, das Hotel zu einem erfolgreichen und renommierten Unternehmen zu entwickeln? Die Grundvoraussetzung liegt ihrer Ansicht nach in der Qualität ihres Angebotes. "Einmal muss man natürlich dafür sorgen, dass das Produkt stimmt, dass das, was man anbietet, qualitativ so ist, dass es von einem Kunden auch abgenommen wird. Dann spricht sich das relativ schnell rum - das Beste, was an Werbung passieren kann, ist eine gute Empfehlung von Freunden. So baut sich das langsam über die Jahre und über viele Schritte auf", sagt Christine Clausing.
"Es muss immer bergauf gehen!"
Ein wichtiger Faktor für den internationalen Erfolg des Hotels ist zudem das Hotelkonzept, das immer wieder auf den Prüfstand gestellt und mit neuen Ideen und Elementen ergänzt und verändert wird. Stillstand oder ein bequemes Festhalten an einem bereits erfolgreichen Konzept kann sich das Unternehmerpaar gar nicht vorstellen. "Jedes Unternehmen entwickelt sich und muss sich fortentwickeln. Wenn es nicht dieses Momentum hat, verliert es Marktanteile und dann, wenn es bergab geht, geht es sehr schnell bergab. Also müssen wir immer schauen, dass es immer bergauf geht, dass wir die Bedürfnisse von morgen schon heute antizipieren", erklärt Heinrich Clausing ihre Unternehmensphilosophie. Seine Frau ergänzt: "Es ist wichtig, die Herausforderung, täglich an seinem Produkt zu arbeiten, die Wünsche des Gastes zu erfüllen, wirklich immer wieder zu hinterfragen. Ein Gast heute ist nicht mehr der Gleiche wie er vor fünf Jahren war."
Erfolgsaspekte und Tipps für Gründer/innen
Die studierte Betriebswirtschaftlerin und Mutter von drei Kindern ist der Überzeugung, dass sich einige Aspekte, die zum Erfolg ihres Unternehmens beigetragen haben, auch auf andere Firmen übertragen lassen: "Es gibt zwei Aspekte, die man immer berücksichtigen sollte: Man darf das Ziel nie aus den Augen verlieren. Also muss man sich überlegen, für wen mache ich das, was ich mache. Und in unserem Fall sind das die Gäste. Die oberste Priorität ist es, dass man den Geschmack von Menschen trifft, sie begeistert. Zufrieden stellen reicht dort nicht mehr aus. Und die zweite Sache ist, man darf die Aufgaben dabei nicht aus den Augen verlieren. Jedes Unternehmen - gleich welcher Natur - ist ein Wirtschaftsunternehmen. Das heißt, es muss die Gesetze der Wirtschaftlichkeit einfach berücksichtigen. Wenn man sich diese zwei Aspekte gut überlegt und zu Papier bringt, dann kann eigentlich nichts schiefgehen."
Christine Clausing empfiehlt allen Gründer/innen darüber hinaus einen Besuch der deGUT, die am 21. und 22. Oktober 2011 in Berlin stattfindet und auf der sie selbst live weitere Tipps geben wird: "Auf der Messe können Gründer/innen viele Kontakte knüpfen, mit Unternehmen, die bereits den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben. Man kann sich dort Ratschläge holen und vielleicht auch erfahren, was man vermeiden sollte."
Über die deGUT:
Die 27. deGUT findet am 21. und 22.10.2011 im Hangar 2 des Flughafen Tempelhof in Berlin statt. Mit rund 6000 Teilnehmern/innen und 120 erwarteten Ausstellern aus ganz Deutschland und einem umfangreichen, kostenlosen Seminar- und Workshopprogramm ist die deGUT eine der wichtigsten Messen rund um das Thema Existenzgründung und Unternehmertum. Experten und Berater von Banken, Wirtschaftsverbänden, Kammern und anderen Institutionen sowie erfolgreiche Unternehmer/innen informieren über alles, was man bei einem Start in die Selbstständigkeit wissen muss. Aber auch Unternehmen, die sich bereits etabliert haben, erfahren auf der deGUT viel Wissenswertes zu Themen wie Marketing, Verkauf, Recht oder Personal.
Seit 2008 wird die deGUT von der Investitionsbank Berlin (IBB) und der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) veranstaltet. Gefördert wird die Messe von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen des Landes Berlin und dem Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg aus Mitteln der Länder und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Schirmherr ist der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Dr. Philipp Rösler.
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