Inflation mit Abstand größte Sorge der Deutschen, Sorge wegen Einwanderung auf Jahreshoch
Hamburg (ots)
Die Inflation bleibt den sechsten Monat in Folge die größte Sorge der Deutschen. Knapp die Hälfte aller Bundesbürger (47%) zählt die steigenden Preise momentan zu den drei größten persönlichen Sorgen. Das zeigt die aktuelle November-Welle der monatlich in 29 Ländern durchgeführten Studie "What Worries the World" des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos. Im Vormonat hatten sogar 50 Prozent der Deutschen Inflation als eine ihrer größten Sorgen genannt.
Auf den Plätzen zwei bis fünf im Sorgenranking folgen in Deutschland die Angst vor Armut und sozialer Ungleichheit (33% | -3), der Klimawandel (31% | -2), militärische Konflikte (29% | -1) und Einwanderung (24% | +6).
Klimasorgen nirgendswo so groß wie in Deutschland
Auch wenn die Angst vor den Folgen des Klimawandels hierzulande nur auf Platz drei im Sorgenranking liegt, ist sie trotzdem nirgendswo größer als in Deutschland. Ebenso wie in Australien und Frankreich geben 31 Prozent aller Bundesbürger an, dass sie der Klimawandel im Vergleich zu anderen Krisen derzeit mit am meisten besorgt. Im weltweiten Durchschnitt ist der Anteil der Befragten, die den Klimawandel als besonders besorgniserregend empfinden, nur in etwa halb so groß (16%). Vor allem in einigen lateinamerikanischen Ländern wie Brasilien (4%), Peru (3%) oder Argentinien (2%) werden andere Problemfelder für wichtiger erachtet.
Sorge wegen Einwanderung steigt sprunghaft an
Knapp jeder vierte Bundesbürger (24%) zählt aktuell das Thema Einwanderung zu den drei größten persönlichen Sorgen, ein Plus von sechs Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat. Damit steigt die Sorge wegen Einwanderung in Deutschland auf ein neues Jahreshoch. Die Angst vor dem Coronavirus wird dadurch erstmalig seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie aus den Top 5 im deutschen Sorgenranking verdrängt, obwohl sie zuletzt ebenfalls leicht angestiegen ist (21% | +3). Weltweit steht Corona (10%) sogar nur noch auf Platz 12 von insgesamt 18 abgefragten Sorgenthemen.
Trotz Inflation keine Angst vor Arbeitslosigkeit
Die weitverbreiteten Inflationssorgen haben in Deutschland bislang keine Auswirkungen auf die gefühlte Arbeitsplatzsicherheit. Nicht einmal jeder zehnte Deutsche (9%) führt Arbeitslosigkeit als eine der drei größten persönlichen Sorgen an. In keinem anderen Land zeigen sich die Menschen unbesorgter hinsichtlich der Arbeitslosigkeit. Auch das Thema Korruption und politische oder finanzielle Skandale spielen in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich 9 Prozent der Befragten geben Korruption als eine ihrer größten Sorgen an - nur in Frankreich wird diese Sorge noch seltener genannt (8%).
Methode
Die Ergebnisse stammen aus der Ipsos Global Advisor-Studie "What Worries the World". Bei der Online-Umfrage wurden zwischen dem 21. Oktober und dem 04. November 2022 insgesamt 20.466 Personen aus 29 Ländern über das Ipsos Online Panel-System interviewt. In Israel, Kanada, Malaysia, Südafrika, der Türkei und den USA waren die Befragten zwischen 18 und 74 Jahren alt, in Indonesien und Thailand zwischen 20 und 74 Jahren und in allen anderen Ländern zwischen 16 und 74 Jahren.
Der "Globale Länderdurchschnitt" spiegelt das durchschnittliche Ergebnis für alle 29 Nationen wider, in denen die Umfrage durchgeführt wurde. Er wurde nicht an die Bevölkerungsgröße der einzelnen Länder angepasst.
In Australien, Belgien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel, Italien, Kanada, Japan, Mexiko, Schweden, Spanien und den USA umfasste die Stichprobe etwa 1.000 Personen. In Argentinien, Chile, Indien, Indonesien, Kolumbien, Malaysia, den Niederlanden, Peru, Polen, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Thailand, der Türkei und Ungarn wurden jeweils etwa 500 Personen befragt.
In 16 der untersuchten Länder ist die Internetdurchdringung ausreichend hoch, um die Stichproben als repräsentativ für die breitere Bevölkerung in den abgedeckten Altersgruppen zu betrachten: Argentinien, Australien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Niederlande, Polen, Schweden, Spanien, Südkorea, Ungarn und USA. Die verbleibenden 13 untersuchten Länder weisen eine geringere Internetdurchdringung auf. Die Stichprobe dieser Länder ist städtischer, gebildeter und/oder wohlhabender als die Allgemeinbevölkerung und sollten so betrachtet werden, dass sie die Ansichten der stärker "vernetzten" Bevölkerungsgruppe widerspiegelt.
Die Daten werden so gewichtet, dass die Stichprobenzusammensetzung jedes Marktes das demografische Profil der erwachsenen Bevölkerung gemäß den neuesten Volkszählungsdaten am besten widerspiegelt.
Wenn die Ergebnisse sich nicht auf 100 aufsummieren, liegt das an Rundungen durch die computer-basierte Zählung, erlaubte Mehrfachnennungen oder dem Ausschluss von "weiß nicht/keine Angabe" Nennungen.
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