Bayerisches Fernsehen
Montag, 27. bis Freitag, 31. August 2007, 17.00 Uhr
München (ots)
Montag, 27.08.07: Skizzen aus dem Orient Im Tal der Helden und Heiligen Im Tal des Flusses Orontes bewachte einst Charon das Paradies, so sagt es die griechische Sage. Hier wurde die Nymphe Daphne von Zeus in einen Lorbeerbaum verwandelt und Propheten der Antike kämpften gegen siebenköpfige Drachen. Die Apostel Petrus, Paulus und Barnabas predigten in Antiochia, der Stadt, die das Tal beherrscht. Um Antiochia oder Antakya wussten schon die Generäle von Alexander dem Großen. Die Perser eroberten die Stadt, die Römer machten sie zu einer der größten Metropolen am Mittelmeer. Die Byzantiner kämpften mit den Arabern um sie, für die fränkischen Kreuzfahrer wurde sie Hauptstadt, bis sie schließlich von den Osmanen beherrscht wurde.
Dienstag, 28.08.07: Skizzen aus dem Orient Die Inseln der Tränen Auf einem kleinen Archipel im Maramameer liegen neun Inseln: Die Inseln der Tränen. Wie einst im alten Rom die Inseln Capri und Ischia, so spiegeln diese Inseln den Glanz und die wechselvolle Geschichte des alten Byzanz' und des Osmanischen Reiches wider. Wer am Hof des Kaisers zu Konstantinopel in Ungnade gefallen war, musste seine Gemächer im Palast des Regenten gegen eine Zelle im Kloster auf den Inseln tauschen. Jahrhunderte lang waren die Inseln ein prächtiges Gefängnis - auch für Prinzen und Prinzessinnen, wenn der Kaiser fürchtete, sie könnten ihm den Anspruch auf den Thron streitig machen. Daher kommt die Bezeichnung "Prinzeninseln" oder "Inseln der Tränen".
Mittwoch, 29.08.07: Skizzen aus dem Orient Das Meer in den Bergen Mit 3.713 km2 ist der Van-See in Ostanatolien sieben Mal so groß wie der Bodensee - ein Meer, das vor Urzeiten entstanden ist, als Erdbeben den Abfluss der Schmelzwasser aus den Bergen verschütteten. Sein Wasser ist einzigartig auf der Welt: Wie ein urzeitlicher Ozean mit einer besonderen Mischung aus Salz- und Süßwasser und einem Sodagehalt, der eher dem einer Lauge entspricht. Auch die Pflanzen- und Tierwelt an seinen Ufern hat sich der Besonderheit des Seewassers angepasst. An den Ufern des Van-See war einst das Zentrum einer bedeutenden Dynastie der Bronzezeit angesiedelt, die den Orient bis heute beeinflusst. Hier findet sich das Zentrum der armenischen Kultur von einst. Jahrhunderte lang bekämpften sich dort auch der persische Schah und der osmanische Sultan.
Donnerstag, 30.08.07: Skizzen aus dem Orient Iran: Die Stadt in der Wüste Nach den Erdbeben von 2003 und 2004 bietet dieser Film von Dieter Sauter (2001) noch einmal die Gelegenheit, die alte Wüstenstadt Bam kennenzulernen: Ein Drittel des iranischen Territoriums ist Wüste. Im Süden des Iran, an einem der großen Karawanenwege, die durch die iranische Zentralwüste führen, lag das alte Bam in einer der heißesten Regionen des Landes. Im Sommer werden hier tagsüber bis zu 56 Grad im Schatten gemessen, nachts sinkt die Temperatur auf 10 Grad. Das alte Bam war auf einer bizarren Felsenformation errichtet, die Zitadelle der Stadt galt schon im Mittelalter als uneinnehmbar. Hier spiegelten sich alle Traditionen des Wüstenlebens wieder. Bis 2003 wurden die alten Signaltürme gewartet, die einst den Karawanen den Weg durch die Wüste zeigten. Seit Jahrhunderten hatten die Menschen ihre Lebensweise dem harten Klima angepasst. Sie pflegten die alten Bräuche aus der Zeit, als kriegerische Nomadenstämme die Region beherrschten - denn sehr viel hatte sich bis 2003 in ihrem Leben in der Wüste nicht verändert.
Freitag, 31.8.07: Bilder einer Landschaft Bittersüßes Land - Der Süden Siziliens Fast jeder Sizilientourist macht einen Abstecher in den Süden der Insel, um das "Tal der Tempel" bei Agrigent zu besuchen. Doch der Süden Siziliens hat mehr zu bieten als gut erhaltene griechische Tempel. Da sind die schönen Barockstädte Ragusa, Modica und Noto, deren Kirchen und Paläste ockergelb im Sonnenlicht leuchten. Lange Sandstrände begleiten die Uferstraßen. Jederzeit kann man einen Abstecher ans Wasser machen, um in einem warmen, afrikanischen Meer zu baden. Der Süden Siziliens ist kein liebliches Reiseziel. Es ist ein sprödes widersprüchliches Land, das im selben Maße abweisend wie gastfreundlich ist, ein Land, auf das die Bezeichnung dolce-amaro zutrifft, bitter und süß zugleich.
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