Rudolf Mühlfenzl gestorben: Der Bayerische Rundfunk trauert um ehemaligen Chefredakteur
München (ots)
Mit Bestürzung ist der Tod von Rudolf Mühlfenzl im Bayerischen Rundfunk aufgenommen worden. BR-Intendant Professor Albert Scharf sagte: "Mit Rudolf Mühlfenzl verliert der Bayerische Rundfunk eine seiner prägnantesten Persönlichkeiten. Seine Verdienste gehen weit über Bayern hinaus. Mit der Überführung des DDR Fernsehens in das demokratische Mediensystem der Bundesrepublik hat Mühlfenzl einen ganz bedeutenden Beitrag zum Gelingen der deutschen Einheit geleistet." BR-Fernsehdirektor Dr. Gerhard Fuchs fügte hinzu: "Mühlfenzl hat die Rolle des Chefredakteurs wie kaum ein anderer verkörpert und die aktuelle Berichterstattung im Fernsehen bis heute geprägt. Ich persönlich verliere ein großes berufliches und menschliches Vorbild."
Der ehemalige BR-Fernseh-Chefredakteur, Medienmanager und Rundfunkbeauftragter ist am Sonntag morgen in München im Alter von 80 Jahren gestorben. Nach seinem Studium der Geschichte, Volkswirtschaft und der Zeitungswissenschaften begann Mühlfenzl 1948 seine journalistische Laufbahn beim späteren Bayerischen Rundfunk als Leiter des Wirtschaftsfunks. 1961 wurde ihm die Leitung der dort neu gebildeten Gruppenredaktion Wirtschaft in Funk und Fernsehen übertragen. 1964 wurde er dann Hauptabteilungsleiter Wirtschafts- und Sozialpolitik. Fünf Jahre später erhielt Mühlfenzl den Posten des Chefredakteurs Fernsehen beim BR. Ihm ist dort unter anderem die Entwicklung und Verbesserung der aktuellen Berichterstattung und des Abendprogramms zu verdanken. Im März 1983 verließ Mühlfenzl den Bayerischen Rundfunk und wurde Direktor der Münchner Pilot-Gesellschaft für Kabelkommunikation, die im April 1984 ihren Betrieb aufnahm. Mühlfenzl war maßgeblich bei der Entstehung des Medienerprobungs- Und Entwicklungsgesetzes beteiligt, das private Rundfunkanbieter in Bayern rechtlich verankerte. 1986 wurde er Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien. Ende 1989 wurde Mühlfenzl zum Rundfunkbeauftragten der neuen Länder ernannt. Ihm wurde die Aufgabe übertragen, Rundfunk und Fernsehen der ehemaligen DDR aufzulösen und zu überführen. Als größten Erfolg in diesem Zusammenhang sah Mühlfenzl die Gründung des Mitteldeutschen Rundfunks als Dreiländeranstalt mit Thüringen, Sachsen Anhalt und Sachsen qua Staatsvertrag vom Juli 1991. Im Wirtschaftsbeirat der Union war Mühlfenzl bis zu seinem Tod medienpolitisch aktiv.
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