Bayerisches Fernsehen
Freitag, 28. Juli 2000, 0.00 Uhr
Nachtmusik: Zum 250. Todestag von Johann Sebastian Bach
München (ots)
"Nicht BACH - Meer sollt er heißen!"
Film von Friedrich Müller
Den Titel des Films "Nicht BACH - Meer sollt er heißen!" liefert ein absolut kompetenter Bewunderer von Johann Sebastian Bach: Beethoven. "Weil", schwärmte er, "Bach, dieser Ozean, ist unendlich und unausschöpfbar in seinem Reichtum an Einfällen und Harmonien!"
250 Jahre nach Bachs Tod stimmt der Vergleich mit dem Ozean noch immer. Wie die Musikwelt das Bach-Jahr 2000 begeht, das zeigt der Film von Friedrich Müller mit den Großmeistern Rilling, Koopman, Herreweghe, Krapp, Schneidt, Perahia und Maisky. Und den Thomanern. Und Jacques Loussier. Und Straßenmusikanten mit der halsbrecherischen Badinerie aus der Zweiten Orchestersuite. Bach hält alles aus - die Swingle Singers, Chöre mit hundert Kehlen oder mit zehn, Cembalo, Steinway und Akkordeon. Schlagzeug und Synthesizer. Und auch, wenn fünf Takte Brandenburgisches Konzert aus dem Handy dudeln. Der Ozean Johann Sebastian Bach - unausschöpfbar noch heute.
Natürlich gibt es in den 60 Minuten viel Musik vom Allerbesten. Das ungeheure Sanctus aus der h-moll-Messe. Die herzbewegende Aria der Goldberg-Variationen. Das Wunder des C-dur-Präludiums aus dem Wohltemperierten Klavier. Also nur Jubel zum Bach-Jahr? Nicht nur. Der Film verschweigt nicht, dass vom Leben des Riesen fast nichts sicher überliefert ist. Außer ein paar ärgerlichen Episoden. Eine Schlägerei. Eine deprimierend kleinkarierte Affäre. Ein einziges authentisches Bild. Verschollen aber sind hundert Kantaten und zwei Passionen. Ist eine davon wieder da? Die Passion nach Markus?
Produktion von 1999/2000
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