Bayerisches Fernsehen
Montag, 4. September 2000, 20.15 Uhr
Münchner Runde
München (ots)
Einkaufen "rund um die Uhr": Wer zahlt drauf?
Auf Initiative der Bundesländer sollen nun die lange diskutierten und vom Ausland oft belächelten Ladenschlußzeiten drastisch gelockert werden: werktags einkaufen bis 22 Uhr, am Samstag bis 20 Uhr lautet der Vorschlag, der am 14. September in den Bundesrat eingebracht und am 29. September verabschiedet werden soll. Eine Mehrheit ist sicher und auch die Regierung signalisiert eine breite Zustimmung im Bundestag - gegen die Interessen der Gewerkschaften, die jetzt schon mit massiven Streiks drohen, aber auch gegen die Interessen der CSU, die diese Entscheidung voraussichtlich nicht mittragen wird. Einigen Ländern sowie dem Einzelhandelsverband geht jedoch auch diese Regelung nicht weit genug: sie fordern die generelle Aufhebung des Ladenschlußgesetzes, was wiederum die Kirchen auf den Plan ruft, die strikt gegen drohenden verkaufsoffene Sonntage argumentieren. Wie wird es also zukünftig zugehen in unseren Städten? Werden wir rund um die Uhr einkaufen können? Werden die Frauen wieder diejenigen sein, die als Verkäuferinnen die Lasten zu tragen haben? Welchen Einfluß werden die neuen Arbeitszeiten auf das Familienleben haben? Sind die kleinen Händler und Familienbetriebe dann überhaupt noch konkurrenzfähig?
Darüber diskutieren in der "Münchner Runde": William Boston, Journalist, Wall Street Journal Isa Gatieser, Pressesprecherin und GF, Landesverband des Bayerischen Einzelhandels e.V. Georg Schmid, Staatssekretär, Bayerisches Sozialministerium Hubert Thiermeyer, stellv. Vors., Landesbezirk Bayern, Gewerkschaft Handel - Banken - Versicherungen
Moderation: Antje-Katrin Kühnemann
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