Bayerisches Fernsehen
Dienstag, 26. September 2000, 20.15 Uhr
(Wdh. am Mittwoch, 4. Oktober 2000, 11.15 Uhr)
Die Sprechstunde
München (ots)
Endlich geschafft: Ich kann wieder schlafen! Reportage von Gunther Franke
Moderation: Dr. Antje-Katrin Kühnemann
Ärzte schlagen Alarm. Jeder dritte Deutsche leidet unter Schlafstörungen. Rastlose Beine, starkes Schnarchen, nächtliches Zähneknirschen und Alpträume rauben Millionen Menschen den Schlaf. Schlafforscher haben mehr als 80 Formen der Schlaferkrankungen untersucht, darunter Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus und Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen. Viel zu oft wurden diese Schlafkrankheiten nicht ernst genommen. Das Schlaf-Apnoe-Syndrom gehört zu den häufigsten Schlafleiden. Mehrmals in der Nacht kommt es durch starkes Schnarchen zu Apnoen: Der Atem setzt aus. Es droht Atemstillstand: Todesgefahr. Wegen der Schlafapnoe verbrachte Herr U. schon viele Nächte im Schlaflabor. Videoaufzeichnungen belegen, wie Patienten mit Schlafapnoe fast jede Nacht um Atem und ihr Leben ringen. Schon längst hat Herr U. seine Frau um die nächtliche Ruhe gebracht. Die Eheleute schlafen jetzt in getrennten Zimmern. Durch eine Operation im Mund versuchten die Ärzte Herrn U. zu helfen. Er ließ sich außerdem eine Nasenmaske anpassen, damit die Atemwege freigehalten werden. Heute geht es Herrn U. ein wenig besser, viele Eingriffe waren nur zum Teil erfolgreich. Chronische Schlaflosigkeit, der Arzt spricht von Insomnie, quält seit Monaten die Lehrerin Annette B. Sie kommt vor dem Einschlafen ins Grübeln, ärgert sich, dass sie deshalb nicht einschlafen kann. Ein Teufelskreis entsteht. Den ganzen Tag über ist sie gereizt und übermüdet. Psychische Beschwerden, besonders unbewältigte Lebenskrisen, haben ihr Schlafverhalten verändert. Der gestörte Schlaf kann massive gesundheitliche Folgen nach sich ziehen: Er kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen, das Immunsystem schwächen und den Hormonhaushalt verändern. Schlafstörungen lassen sich gut behandeln, wenn die Patienten Spezialisten aufsuchen. Aus den im Schlaflabor aufgezeichneten Daten können sie Schlafprofile erstellen, die Aufschluss geben über den Verlauf der Schlafphasen und den Einfluss von Träumen auf die Störungen. Die Ergebnisse der modernen Schlafforschung ermöglichen ein breites Therapieangebot, von psychotherapeutischen bis medikamentösen Kombinationsmaßnahmen. Sehen Sie die Reportage in DER SPRECHSTUNDE von Gunther Franke,
Kontakt:
Bayerischer Rundfunk
Pressestelle
Tel. 089 / 5900 2176
Original-Content von: BR Bayerischer Rundfunk, übermittelt durch news aktuell