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Bayerisches Fernsehen
Freitag, 17. November 2000, 21.35
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Das Wirtschaftsmagazin

München (ots)

Schmuggeln, Schmieren, Schweigen
   Die zweifelhaften Geschäfte der Tabakindustrie
Mit Zigarettenschmuggel schädigen kriminelle  Organisationen die
Europäische Union um jährlich zwanzig Milliarden Mark.  Eine
internationale Mafia transportiert gigantische Mengen an
amerikanischen Zigaretten quer durch West- und Osteuropa, um sie auf
geheimen Wegen über die Grenzen wieder zurück in die EU zu
schmuggeln.  Doch stecken hinter  dem Milliardengeschäft und der
komplizierten Schmuggler-Logistik wirklich nur Mafiaorganisationen? 
Die deutsche EU-Kommissarin  Michaele Schreyer glaubt, dass die
amerikanischen Tabak-Konzerne selbst hinter den Schmuggel-Geschäften
und damit auch hinter den riesigen Steuerausfällen für die Europäer
stecken.  Sie hat die US-Konzerne deswegen auf Schadenersatz verklagt
in Milliardenhöhe.  Neue Dokumente zeigen: Die Zigarettenindustrie
geht dabei planvoll vor, US-Scheinfirmen liefern riesige Mengen
Schmuggelware an schweizerische und montenegrinische Zwischenhändler.
Profile-spezial zeigt: Zur Absicherung der Balkan-Schmuggelroute
haben sich die US-Konzerne sogar mit Ex-Serbenpräsidenten Slobadan
Molosevic und seinem Sohn Marko verbündet.  Das Bayerische Fernsehen
zeigt interne Zolldokumente und interviewt Schlüsselfiguren, die
beweisen, wie der Milosevic-Clan am organisierten Zigarettenschmuggel
mitverdient hat, zum Schaden der EU.  Ein Frachtschiff, das dem
Milosevic-Clan zugeordnet wird, bringt zweimal pro Woche riesige
Ladungen mit Schmuggelzigaretten von Slowenien nach Montenegro.  Die
Schmuggel-Connection führt über die USA, Zypern, Griechenland und
Montenegro.
Die illegale Kungelei zwischen US-Konzernen und balkanischer
Schmuggelmafia ist ein Skandal, der den EU-Steurzahler in den letzten
zehn Jahren schätzungsweise mehr als 100 Milliarden Mark gekostet
hat.

Kontakt:

Bayerischer Rundfunk
Pressestelle
Tel. 089 / 5900 2176

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