Bayerisches Fernsehen
Montag, 16. April 2001, 18.00 Uhr
Andechs /
Gespräche am heiligen Berg
Lebensfreude - ein göttliches Gefühl?
München (ots)
Was macht das Leben lebenswert, gibt dem Dasein Erfüllung und Freude? Ist es Wohlstand, sind es Familie und Kinder, Freunde oder ein ausgefülltes Berufsleben? Es ist wohl von allem etwas. Was Lebensfreude aber wirklich ausmacht, darauf wissen die wenigsten eine vernünftige Antwort. 1954, als sich Deutschland noch im Aufbau und der Lebensstandard deutlich niedriger war als heute, bezeichneten sich 28% der Bundesbürger (West) als glücklich, zwar ist der Wohlstand in Deutschland seitdem stark gewachsen, doch bezeichneten sich 1998 fast genauso viele, nämlich 29% der Bundesbürger als glücklich. Interessanterweise findet man unter sehr religiösen Menschen eben so viele Lebensfrohe wie unter sehr wohlhabenden, aber auch auch doppelt so viele unglückliche. Anscheinend tut sich der Deutsche mit Glück und Lebensfreude sowieso etwas schwer. In der Top 100 der glücklichsten Staaten liegt Deutschland auf Platz 33 - gleich nach Bangladesh. Angeführt wird diese Hitparade der Lebensfreude von so unterschiedlichen Ländern wie Venezuela, Nigeria und Island. Immer mehr Bundesbürger suchen ihr Wohl im Konsum. Der Kick wird in Extremsportarten, beim Bungeejumping oder - so der neueste Trend in der Kältekammer bei Minus 110 Grad gesucht. Dieses Glück ist jedoch meist von kurzer Dauer und hat mit echter Lebensfreude wohl nur wenig zu tun. Es ist ohnehin kurios, wann der Bundesbürger Glücksharmone ausschüttet: Sex und Autofahren sind als Glücksbringer statistisch gesehen nahezu gleichwertig. Was macht Lebensfreude wirklich aus? Haben die drei Säulen der Lebensfreude, Gesundheit, Arbeit und Freude, heute noch eine Bedeutung? Macht Arbeit gar glücklich. Oder kann Konsum vielleicht doch Lebensfreude spenden? Fragen über die es sich zu reden lohnt!
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