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Bayerisches Fernsehen
Donnerstag, 20. Dezember 2001, 21,35 Uhr (VPS 21.34 Uhr)
Römische Skizzen

München (ots)

Themen
1. Im "Istituto del Restauro" in Rom bemühen sich Kunsthistoriker
und Restauratoren, unersetzbare Kunstwerke aus ganz Italien vor dem
Verfall zu retten. In akribischer Kleinarbeit werden hunderte
Gemälde, Skulpturen und andere Kunstgegenstände mit Hilfe modernster
Computertechnologie erst analysiert und dann restauriert. An manchen
Objekten arbeiten die Spezialisten monatelang; die Auftraggeber sind
staatliche Museen wie auch private Ateliers oder Stiftungen.
2. Den römischen Flohmarkt "Porta Portese" gibt es schon seit
vielen Generationen - bei Romtouristen gilt er als "Muß": wenigstens
einmal muss man an einem Sonntagmorgen an den zahllosen
Verkaufsständen im Stadtteil Trastevere entlang geschlendert sein,
sich in das lautstarke Verkaufs-Getümmel gestürzt haben. Auf der
"Porta Portese" gibt es nichts, was es nicht gibt. Aber Vorsicht ist
geboten: das vermeintliche Schnäppchen, die einzigartige
Jugendstillampe, der antike Polstersessel, die "garantiert echte"
antike römische Münze - dies alles könnten Fälschungen sein, wenn
auch hervorragend gemacht. Ein Dschungel für Schaulustige, Touristen,
gerissene Händler und auch Kunstexperten - denn das einzigartige
Gemälde, das sensationelle Unikat oder die "wirklich echte" antike
römische Sesterze, die gibt es eben doch auch auf dem Flohmarkt
"Porta Portese".
3. Wer macht das beste Olivenöl in Italien? Eine Streitfrage und
ein Wettstreit, der jede Saison aufs Neue zwischen den Olivenbauern
der italienischen Regionen ausgetragen wird. Gutes, wirklich gutes
Olivenöl zu produzieren, das ist für die meisten der Produzenten
tatsächlich eine Frage der Ehre; und viele begnügen sich damit, einen
kleinen bis mittleren Bekanntenkreis mit den jährlichen Erzeugnissen
zu beliefern; gut leben können sie davon allemal. Ein kleiner Exkurs
über Olivenöl und eine Reportage über Menschen in den Abruzzen, für
die die Produktion von Olivenöl der Extraklasse Lebensinhalt ist.
4. Ein einziges Mal in seiner jahrhundertealten Geschichte hatte
das kleine sizilianische Gebirgsdörfchen Sperlinga ausserordentliche
Bedeutung - die dortige Festungsanlage war die einzige Siziliens, die
während der Zeit der "Sizilianischen Vesper" im 13. Jahrhundert den
gegen die französischen Besatzer gerichteten wütenden Angriffen
standgehalten hatte - hunderte französische Familien hatten dort
monatelang erfolgreich Zuflucht vor ihren Verfolgern gefunden. Heute
möchte Sperlinga die Erinnerung an die historischen Begebenheiten
wiederbeleben, um so etwas Tourismus in die entlegenen Landschaften
zu locken: die Festungsanlage wurde restauriert, der einsame Ort hat
sich herausgeputzt und möcht sich von seiner besten Seite zeigen. Ob
sich Sperlinga tatsächlich zum Anlaufpunkt für Touristen mausern
wird, muß sich erst zeigen; vorerst aber ist das Gebirgsdorf noch
das, was es über Jahrhunderte immer gewesen war; ein malerischer
kleiner Ort mit einem rauhen, ursprünglichen Charme inmitten der
einzigartigen sizilianischen Gebirgslandschaft.

Kontakt:

Bayerischer Rundfunk
Pressestelle
Tel. 089 / 5900 2176

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